Von Mario Vedder

Mauritius. „Welcome to Paradise!“ Wow, unser Gastgeber ruft das Motto aus, und er meint es wohl sehr ernst, strahlt über das ganze Gesicht. Das hier ist seine Heimat, seine Liebe, seine Insel. Also, was hat es damit auf sich, mit dem Paradies hier? Kann es ein Paradies geben, obwohl Dodo tot ist, ausgestorben, auf immer in den ewigen Himmel über Mauritius gegangen ist?

Mauritius – paradiesische Vielfalt im Indischen Ozean

Barbecue auf der Ile aux Cerfs mit Blick auf die Boote und den Strand. Foto: Mario Vedder
Barbecue auf der Ile aux Cerfs mit Blick auf die Boote und den Strand. Foto: Mario Vedder

Doch dazu später mehr, zu Dodo, dem flugunfähigen Vogel, der zu Mauritius gehört wie das Meer, Rum und die fröhlichen Menschen, Dodo, der das Wappen ziert, der die Inventarliste der Souvenirläden mit meilenweitem Abstand anführt.

Landung im Paradies

Nach zwölf langen Stunden Flug nun also die Landung im Paradies. Urlaub im Paradies? Gibt es das, geht das? Und wie abgedroschen ist das denn bitte. Den Spruch gibt es zigmal auf der Welt, überall dort, wo es schön ist. Vermeintlich schön. Mit Palmen, Sonne, Meer, paradiesisch halt. Der Bus rumpelt los, er wird uns vom Sir Seewoosagur Ramgoolam-Flughafen in gut eineinhalb Stunden in den Nordosten der Insel bringen, in ein kleines Hotel in der Nähe von Roche Noires.

Türkisfarbenes Wasser auf der Insel Ile aux Cerfs. Foto: Mario Vedder
Türkisfarbenes Wasser auf der Insel Ile aux Cerfs. Foto: Mario Vedder

Tropische Hitze zur Begrüßung

Es ist noch sehr früh und schon sehr, sehr heiß, der lange Flug hinterlässt Spuren. Geist, Seele und Körper sind noch im europäischen Winter, die tropische Hitze hämmert gerade mächtig rein. Das ist grad schwierig mit dem Paradies, aber hey, ihr müsst es ja wissen, ihr seid von hier, und nach einer Weile Gerumpel und Gehupe wegen der Hunde auf der Strasse und nach langen Blicken aus dem Fenster könnte der wache Geist eine Ahnung vom Paradies bekommen.

Auf der Ile aux Cerfs. Foto: Mario Vedder
Auf der Ile aux Cerfs. Foto: Mario Vedder

Tempel, Kokosnüsse und grüne Landschaft

Grün, die Insel ist grün, grün, grün. Farbe bringen die bunten Tempel in die Landschaft. Und alles sieht irgendwie friedlich aus, entspannt schon am frühen, heißen Morgen. Die Menschen an der Straßenkreuzung sprechen einfach weiter, obwohl sie grün haben, sprechen ist wichtiger, gehen kann man später, im Verkehr wird nicht gedrängelt. Die Gefahr kommt von oben, Kokosnüsse, sie sollen schon auf Menschen gefallen sein, aber wer weiß das schon so genau.

Fließen lassen im Dodo Land

Einfach fließen, fließen lassen, mitfließen. Die kleinen Ortschaften kommen und gehen, fast jede noch so kleine Ansammlung von Häusern hat einen Tempel, oft sieht man kleine Gabenhäuser am Wegesrand, bunte Fahnen. Kurz vor dem Hotel kommt das Meer zum ersten Mal ganz nahe, die Magie des südlichen Indischen Ozeans ergreift die Küstenstraße, die Streßhormone melden sich endgültig ab… Entspannt euch oder arbeitet, oder macht beides gleichzeitig oder was auch immer ihr wollt.

Türkisfarbenes Wasser auf der Insel Ile aux Cerfs. Foto: Mario Vedder
Türkisfarbenes Wasser und feiner Sand sind typisch für die Ile aux Cerfs. Foto: Mario Vedder

Gut ausgebaute Straßen

Die Kurven sind heftig, die Straßen gut ausgebaut. Lederwaren baumeln an hohen Regalen, Stoffe, Taschen und Schuhe in feinstem Kunstleder, gerne mit vier Streifen, stapeln sich neben kleinen Verkaufs-Büdchen für Samosas, Eis, indischen Glitzerschmuck, Ananas. Boutiquen mit feineren Stoffen, Uhren, und echten (sehr günstigen!) Markenwaren gibt es auch und das Meer, immer wieder das Meer. Ja, das Meer. Endlich spielt es sich mal in den Vordergrund, lässt seine türkisfarbene Seele an Land spülen, die Herzen erobern.

Typische Straßenszene auf Mauritius. Foto: Mario Vedder
Typische Straßenszene auf Mauritius. Foto: Mario Vedder

Mauritius und die Legende vom Paradies

Palmen, Wellen, Gerumpel, der Bus fährt weiter in den Nordosten, das Paradies hat Pause. Wie war das in der Mythologie? Gott schuf zuerst Mauritius, und nach diesem Abbild das Paradies. In anderen Erzählungen ist es nur der Himmel, der nach dem Vorbild von Mauritius geschaffen wurde. Nun ja, gewagt, aber man sagt ja auch der ersten Liebe Irrationales nach, und das hier ist nun mal mein erstes Mal im Paradies und ich bin jetzt schon ein wenig liebesblind, ignoriere die Müdigkeit, die vielen Kurven, sauge das türkisfarbene Meer auf, die fröhlichen Blicke der Menschen. So fühlt sich also das Paradies an.

Palmen, das blaue Meer, der blaue Himmel, das ist Mauritius. Foto: Mario Vedder
Palmen, das blaue Meer, der blaue Himmel, das ist Mauritius. Foto: Mario Vedder

Multikulturell zusammen entspannt

Ein paar grobe Fakten zur Einordnung: Mauritius liegt ungefähr 1800 Kilometer östlich vom afrikanischen Kontinent im Indischen Ozean, ist seit 1968 unabhängig, auf rund 2040 Quadratkilometern lebt hier ein multikulturelle Gemeinschaft von rund 1,3 Millionen Menschen.

Den größten Bevölkerungsteil stellen mit etwa zwei Dritteln die Nachfahren indischer Arbeiter, 27 Prozent sind Kreolen (Nachfahren afrikanischer Sklaven), drei Prozent sind chinesischer Abstammung. Das macht auf jeden Fall schon einmal einen großen Teil vom Paradies aus, das entspannte Zusammenleben, das nahezu stressfreie Miteinander, die herzliche und ehrliche Willkommenskultur, die Gastfreundschaft.

Strandidylle auf Mauritius. Foto: Mario Vedder
Strandidylle auf Mauritius. Foto: Mario Vedder

Von Menschen unbewohnt

Die Bewohner Mauritius lieben ihre Heimat und wollen das auch jedem Besucher zeigen. Mauritius war von Menschen unbewohnt, als die ersten Eroberer kamen, die Portugiesen nutzten die unbewohnte Insel ab 1505 als Verpflegungsstation auf dem Weg nach Indien, danach übernahmen ab 1598 die Holländer die Insel, bauten dauerhafte Siedlungen. Mit den Holländern kamen auch die ersten Sklaven.

1710 gaben die Holländer die Insel wieder auf, später wurde Mauritius zum berüchtigten Piratennest, ehe ab 1715 die Franzosen die Piraten vertrieben und Mauritius übernahmen. Auch die Franzosen brachten Sklaven aus Ostafrika und liessen diese Zuckerrohrplantagen anlegen. 1810 eroberten dann die Briten Mauritius und machten die Insel zur britischen Kronkolonie. Die Sklaverei wurde abgeschafft, Arbeiter aus Südindien ersetzten auf den Plantagen die Sklaven, über 450.000 Inder kamen so ins Land.

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Früchte am Wegesrand. Foto: Mario Vedder
Muntere, tolerante Mischung

Im Jahr 1968 wurde Mauritius unabhängig und Mitglied des britischen Commonwealth. Trotz des zuletzt sehr britischen Einflusses ist die französische Zeit nicht vergessen, Französisch wird noch immer gern gesprochen, französische Einflüsse gibt es nicht nur in der Küche. Es ist eine muntere Mischung aus Geschichte, Geschichten und Ethnien hier auf Mauritius, selten haben sich mehr tolerante Menschen auf so kleiner Fläche getroffen.

Niemand hatte Ansprüche auf die Insel

Vielleicht liegt der stressfreie und offene Umgang miteinander auch ein wenig daran, dass nie wirklich jemand ursprüngliche Ansprüche auf die Insel hatte, die Insel war menschenleer, als die ersten Europäer hier auftauchten. Hier lebten Riesenschildkröten und der Dodo nahezu ungestört ein kaum von Feinden bedrohtes Leben. Mauritius ist eine der stabilsten Demokratien Afrikas, garantierte Menschenrechte und freie Wahlen sind hier selbstverständlich.

Auf der Ile aux Cerfs. Foto: Mario Vedder
Auf der Ile aux Cerfs. Foto: Mario Vedder
Das blaue Meer

Und dann ist da ja noch das blaue Meer, da sind die vulkanischen Berge und die Natur, das Essen. Aber vor allem erstmal das Meer. Ein Meer vor der Haustür zu haben, ist schon mal immer gut für die Seele. Das gibt es hier in türkisblau mit feinem weißen Sand dazu, und Palmen natürlich, das gibt es aber auch in wellig, ja sogar surfen kann man hier.

Korallenriff schützt vor Haien

Und es ist warm das Wasser, sehr warm und vor allem ist es frei von Haien, denn ein großer Teil der Insel ist von einem Korallenriff umrandet und das hält die Haie gehörig auf Abstand. Nicht so die Delfine, denn die kann man hier beobachten, wie sie idylisch in den Wellen auf und ab schwimmen, sich in die See werfen, scheinbar spielend, den Menschen zugeneigt und doch nur da, um den Fischfarmen ein Wegepfand abzunehmen, den Züchtern ihre Zollgebühren. Das ist so im Osten der Insel, im Westen gibt es sogar eine richtige Delfinschule, zu Dutzenden treffen sich die Delfinfamilien hier, wunderschön bei einer Tour am frühen Morgen zu beobachten.

Boote liegen am Strand auf der Insel Ile aux Cerfs. Foto: Mario Vedder
Boote liegen am Strand auf der Insel Ile aux Cerfs. Foto: Mario Vedder
Bootstour an der Ostküste

Unsere Bootstour führt uns heute entlang der Ostküste der Insel. Einen Tag lang cruisen wir im Schnellboot zwischen den Inseln an der Südostküste, sehen Delfine, Riesenschildkröten, füttern Affen, Schnorcheln. Die Tour führt von Trou d‘Eau Douce nach Süden, macht einen Abstecher in den Grande River South East mit seinem kaskadenartigen Wasserfall, dem längsten Fluss der Insel.

Blick von der Insel Ile aux Fouquets. Foto: Mario Vedder
Blick von der Insel Ile aux Fouquets. Foto: Mario Vedder

Es geht auf die Ile aux Fouquets (auch Ile au Phare genannt), auf der ein 200 Jahre alter Leuchtturm steht, Achtung, bloß nicht ohne Flipflops oder anderes Schuhwerk hier raus, die Insel ist aus scharfen Gestein gebaut.

Blick auf die Insel Ile aux Phares mit dem 200 Jahre alten Leuchtturm. Foto: Mario Vedder
Blick auf die Insel Ile aux Fouquets mit dem 200 Jahre alten Leuchtturm. Foto: Mario Vedder
Insel der großen Seeschlacht

1810 gab es hier vor der Insel eine große Seeschlacht zwischen Franzosen und Engländern, wohl die einzige, die die französische Marine gewann, nebenbei ist auch die Aussicht beeindruckend, auf der einen Seite das offene Meer mit schäumender Brandung, auf der anderen Seite türkisfarbenes, sanftes Wasser.

Das Highlight am Mittag: Barbecue unter Palmen auf der Ile aux Cerfs, Fisch, Hühnchen, Gemüse und Krautsalat… Das hier die absolute Trauminsel mit feinem Sand, diesem so türkisenem Wasser, den Palmen, das Wetter hält, die Sonne ist wieder da und doch, am Horizont, tief hinten auf dem Indischen Ozean braut sich was zusammen, alle haben Angst vor dem Zyklon. Da kommt was auf die Insel zu und niemand weiß bis jetzt, wie schlimm es wird. Aber der Zyklon kommt, soviel ist wohl klar.

Mauritius. Foto: Mario Vedder
Mauritius. Foto: Mario Vedder
Mauritius im Griff der Zyklone

Es ist Saison für die Stürme im südlichen Indischen Ozean, das Risiko muss der Tourist eingehen, wenn er um diese Jahreszeit hierher fliegt, die Einheimischen haben leider keine Wahl, keine Chance.

In diesem Jahr trifft der Zyklon die Insel. Mit voller Wucht erwischt er die westliche Seite, setzt die Hauptstadt Port Louis unter Wasser.

Die schwebenden Schirme in Port Louis. Foto: Mario Vedder
Die schwebenden Schirme in Port Louis. Foto: Mario Vedder
Port Louis Zentralmarkt

Nur ein paar Tage vorher waren wir da, auf dem Zentralmarkt, mit Curry, Gemüse, Klamotten, Krimskrams und Schweineköpfen und dem üblichen wuseligen Chaos rundherum. Gleich nebenan ist die Caudan Waterfront mit zahlreichen Restaurants, herrlichem Blick auf den Hafen und zig Läden mit Markenwaren und Kunsthandwerk.

Barbecue auf der Ile aux Cerfs mit Blick auf die Boote und den Strand. Foto: Mario Vedder
Am Stran der Ile aux Cerfs. Foto: Mario Vedder

Von Port Louis ist es nicht weit nach Grand Baie, schöne Strände gibt es hier oben und immer wieder schattige Plätze, die zum Treffpunkt der Einheimischen werden, die picknicken, mit ganzen Bussen ankommen und das Leben genießen. Es ist tatsächlich dieses wunderbare gemeinsame Genießen von Leben, was die Menschen hier so glücklich macht. Zumindest erscheint mir das so, hier fehlt die Aggression, der Antrieb zum Ärgern, der Frust. Leben ist schön, also lebe. Das geht hier echt gut, die Strände, das Meer, das Essen und die Natur.

Einkaufen auf dem Wochenmarkt in Flacq. Foto: Mario Vedder
Einkaufen auf dem Wochenmarkt in Flacq. Foto: Mario Vedder
Wochenmarkt in Flacq

Flacq, Besuch auf dem Wochenmarkt, nein eigentlich Tagesmarkt, das hier ist einer der größten der Insel, ein Verbrauchermarkt, vor allem zum Einkaufen von Gemüse und Obst und von Kleidung. Die BHs gibt es in zwanzig Farben, daneben liegen Unterhosen, rustikal mit „Love You“ Schriftzug, Unmengen an T-Shirts und Kleidern pflastern die Hallen, alles kein totaler Ramsch, tatsächliche Angebote, wenig Kunsthandwerk, dafür geknüpfte Taschen und Hindu-Figuren. Die Ansprache sehr zurückhaltend, freundlich, fast ein wenig schamhaft, irgendwie will man hier seine Ware nicht lauthals den Touristen feilbieten.

Curry bis Schweinsköpfe – hier gibt es alles

Das gleiche in Port Louis, obwohl hier die, nenne wir es mal, Kundenansprache schon sehr viel direkter ist, die Methoden professioneller. Ein Gewürzverkäufer macht es sehr geschickt, ein kurzes Schwätzchen, Erklärungen zu Früchten und Nüssen und Nein, das sei nichts für uns, aber er habe auch Curry, Gewürze, ok, ok, später vielleicht, gerne auf dem Rückweg.

Und natürlich wartet er auf dem Rückweg, hat uns wahrscheinlich die ganze Zeit im Blick gehabt, aber egal, es passt hier irgendwie, ein Spiel, wo alle gewinnen, wir das gute Curry, er ein Einkommen für die Familie, ein etwas zu hoher Preis vielleicht, aber hey, das Paradies kostet. Nicht nur in den Luxus-Hotels. Denn die gibt es ohne Zweifel noch immer, früher war das hier Honeymoon-Premium. Heute gibt es Hotels für alle, man kann das hier sogar roadtripmäßig machen, es gibt fast überall gute und überschaubare Unterkünfte.

Chamarels 7-farbige Erde

Abstecher in den Süden der Insel, Besuch in Chamarel, Ein Phänomen, die 7-farbige Erde, die wegen ihrer hohen Anteile von Eisen- und Aluminiumoxiden in zig Blau-, Gelb- und Rottönen schimmert. Ein Wanderparadies ist der Black River Gorges Nationalpark, immer im Blick: der Berg „Le Morne Brabant“, mit 556 Metern ist er einer der höheren Berge auf Mauritius und ein Wahrzeichen.

Der Wasserfall von Chamarel. Foto: Mario Vedder
Der Wasserfall von Chamarel. Foto: Mario Vedder
Beruhigende Wasserfälle

Die Wasserfälle von Chamarel beruhigen so wunderbar bei ihrem Anblick, der in der Nähe produzierte Rum vielleicht auch, oder der hier angebaute Kaffee, viel mehr aber ein Besuch am heiligen See. Dessen Besuch sollte ein absolutes Muss auf Mauritius sein. Der zwei Kilometer östlich von Le Petrin gelegene Kratersee „Grand Bassin“ ist die größte hinduistische Pilgerstätte außerhalb Indiens.

Eine geheime Verbindung mit Indien

Der See sei insgeheim mit dem Ganges in Indien verbunden, sagt eine Legende, einst flog Shiva, Gott der Erhaltung und Zerstörung mit seiner Frau Parvati um die Erde, um ihr die schönsten Plätze zu zeigen. Logisch, dass sie so auch auf Mauritius landeten, wo Shiva versehentlich Wasser des Ganges verschüttete, den Fluss Ganges trug er nämlich auf seinem Kopf, um die Welt vor einer Überschwemmung zu beschützen. Das Wasser sammelte sich in einem Krater und so entstand das „Grand Bassin“, inklusive Verbindung zum Ganges.

Schon von Weitem sieht man auf dem Weg zum See eine gigantische Statue des hinduistischen Hauptgottes Shiva, ganze 32 Meter ist sie hoch. Am See selber stehen zig kleine und große Tempel, Opferschreine und Götterstatuen, vom Affengott Hanuman zum Beispiel, oder eine Figur von Mutter Ganga.

Die größte hinduistische Pilgerstätte außerhalb Indiens liegt am Kratersee „Grand Bassin“. Foto: Mario Vedder
Die größte hinduistische Pilgerstätte außerhalb Indiens liegt am Kratersee „Grand Bassin“. Foto: Mario Vedder
Größte hinduistische Pilgerstätte außerhalb Indiens

Anfang März feiern die Hindus hier ihr Maha-Shivaratree-Fest, mehr als 400.000 Gläubige machen sich dann hierher auf die Pilgerreise, ruhiger geht es den Rest des Jahres zu, auch Andersgläubige sind willkommen, sollten sich aber respektvoll verhalten. Das „Grand Bassin“ ist spirituell und offen für Besucher, genauso wie die vielen, vielen Hindu-Tempel auf der ganzen Insel, ein besonders wichtiger ist der Tempel in Triolet, der älteste der Insel, ein wasserumspülter der Tempel Sagar Shiv Mandir auf einer kleinen Insel vor Poste De Flacq, bitte Schuhe ausziehen und angemessen kleiden, Respekt vor der Religion sollte selbstverständlich sein.

Die größte hinduistische Pilgerstätte außerhalb Indiens liegt am Kratersee „Grand Bassin“. Foto: Mario Vedder
Die Pilgerstätte am Kratersee „Grand Bassin“. Foto: Mario Vedder
Inder, Kreolen und Chinesen kreieren das Essen

Das Essen auf Mauritius ist kreolisch, indisch, chinesisch, französisch und das in einer fröhlichen Mischung. Genauso wie die Menschen hier, alles ist eine fröhliche Mischung, Hindus, Kreolen, Chinesen, und und und. Und alle zusammen sind sie die Bewohner von Mauritius, einer kleinen Insel im fernen Indischen Ozean, die wohl zu Recht den paradiesischen Anspruch für sich verbuchen kann.

Hier ist alles so fürchterlich entspannt, so freundlich, so einladend. Die Inselbewohner lieben ihr Land und leben diese Liebe. Unbedingt hin, da ist ein absolutes Reise Highlight.

Entspannt, freundlich, einladend

Mal abgesehen von der traumhaften Landschaft und dem Meer, ja, immer wieder dem Meer, gibt es nichts auf dieser Trauminsel, was es nicht geben sollte. Große Supermärkte in allen größeren Orten, Märkte der französischen Super U-Kette zum Beispiel, es gibt Malls und Markenshops und vor allem aber gibt immer wieder die kleinen Nahversorger: Seifen stapeln sich neben Wasserflaschen, Keksen, Töpfen, Angelhaken. Erstaunlich was auf zwei Quadratmetern Ladenfläche so alles untergebracht werden kann. Besonders extrem, Port Louis, viele dieser kleinen Läden quetschen sich quasi zwischen die Häuser, besetzen die letzten freien Flächen der Straßen, teilen sich die Boulevards mit Menschen, Autos und heißer Luft.

Türkisfarbenes Wasser auf der Insel Ile aux Cerfs. Foto: Mario Vedder
Türkisfarbenes Wasser auf der Insel Ile aux Cerfs. Foto: Mario Vedder
Auf der Suche nach Glück

Was ist das Rezept zum glücklichen Leben? Genügsamkeit und Glück im Glück zu haben, mit wenig zufrieden zu sein und davon viel zu haben. Auch wenn es Dodo schon lange nicht mehr gibt, Mauritius ist Glück im Glück.

Dodo ist seit 1690 ausgerottet, sein Andenken lebt weiter auf Mauritius. Quelle: Wikipedia
Dodo ist seit 1690 ausgerottet, sein Andenken lebt weiter auf Mauritius. Quelle: Wikipedia
Dodo wähnte sich im Paradies

Seit dem Jahr 1690 ist der Dodo ausgerottet, tot, nicht mehr lebendig. Der letzte seiner Art ging lautlos vor über 300 Jahren, sein Andenken ist noch immer laut. Dem Vogel ging es so gut, er fühlte sich so wohl auf Mauritius, dass er glatt das Fliegen verlernte. Er wähnte sich im vollkommenen Paradies, doch dann kamen die Europäer, brachten Schweine, Ratten oder andere Feinde, Viren, Streß, Krankheiten, nichts gutes für den gemütlichen, flugunfähigen Vogel jedenfalls, und Dodo starb aus. Einfach so.

Barbecue auf der Ile aux Cerfs mit Blick auf die Boote und den Strand. Foto: Mario Vedder
Barbecue auf der Ile aux Cerfs mit Blick auf die Boote und den Strand. Foto: Mario Vedder
Leben und glücklich sein

Und jetzt kommen sie wieder die Europäer und Südafrikaner und Touristen aus aller Welt, und alle haben ein Lächeln im Gesicht, wenn es um Dodo geht, denn der Vogel hatte eines verstanden. Wenn du glücklich bist, dann lass dich nieder, vertraue und sei glücklich, lebe dein Leben. Ok, am Ende ging‘s nicht gut beim Dodo, aber bis dahin? Egal, auf Mauritius geht das echt ziemlich gut mit dem Leben und dem glücklich sein. Dodo wußte es… „Welcome to Paradise!“

https://www.mymauritius.travel/de

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