Ein epischer Motorrad-Roadtrip durch die französischen Alpen
Route des Grandes Alpes Motorrad: Wörter, die Sehnsucht wecken! Die französischen Alpen gehören zu den eindrucksvollsten Zielen für einen Roadtrip in Europa – und was gibt es Besseres, als sie auf dem Motorrad zu erleben?

In diesem Video nehme ich Euch mit auf eine unvergessliche Tour über die legendäre Route des Grandes Alpes – auf zwei Rädern, begleitet von der zuverlässigen Royal Enfield Himalayan 450.
🎥 Motorradabenteuer im Video – Jetzt anschauen!
👉 Neugierig, wie sich die Royal Enfield Himalayan 450 auf über 700 Kilometern durch die Alpen schlägt? Im folgenden Video seht Ihr die schönsten Momente der Tour, inklusive kurvenreicher Pässe, spektakulärer Ausblicke und echter Motorrad-Emotionen!
🛣️ Die Route des Grandes Alpes – Kurven, Höhenmeter & Natur pur
Die Route des Grandes Alpes ist eine der berühmtesten Alpenstraßen Europas. Über 700 Kilometer führt sie von Thonon-les-Bains am Genfer See über unzählige Pässe bis nach Menton an die Côte d’Azur.

Highlights entlang der Strecke:
- Col de l’Iseran (2.770 m) – höchster asphaltierter Alpenpass
- Col du Galibier, Col de l’Izoard, Col de Turini und viele mehr
- Charmante Orte wie Annecy, Briançon, Barcelonnette, Menton
- Spektakuläre Landschaften von Hochalpen bis Mittelmeer

Diese Route ist ein wahres Paradies für Motorradfahrer – endlose Kurven, unterschiedliche Höhenlagen und das Gefühl totaler Freiheit auf zwei Rädern.
🛵 Das Motorrad: Royal Enfield Himalayan 450 im Einsatz
Für diese Alpenüberquerung habe ich mich bewusst für die neue Royal Enfield Himalayan 450 entschieden. Ein Adventure-Bike, das perfekt zur Strecke passt – robust, zuverlässig und mit richtig viel Charakter.
Egal ob auf Asphalt oder auf Schotterpassagen – die Himalayan 450 war ein idealer Begleiter für diese Tour.
Die Kombination aus Route des Grandes Alpes und der Royal Enfield Himalayan 450 ist perfekt – eine gelungene Mischung aus Natur, rustikaler Technik und Freiheit

Little Tokyo in Düsseldorf: Kulinarische Entdeckungsreise durch Japans Kultur
Japan mit allen Sinnen erleben
Von Oliver Abraham und Mario Vedder (Fotos)

Düsseldorf. Es ist nicht einfach nur Sushi im „Maruyasu“, es ist ein Staunen und ein Beginn mit Beratung und Brenner, ein Essen voller Vorfreude, eine Reise in die Küche Japans. Mit Hotate (Jakobsmuschel) und Ikura (Fischrogen), mit Choturo (dem etwas fetteren Thunfisch) und Maguro (dem mageren).
Ich esse von hellem Fisch zu dunklem, von magerem zu fetterem. Den Ingwer zwischendurch (und nicht darauf), um die Geschmäcker auseinanderzuhalten. Jedes für sich, wie schöne Sätze, und zusammen ist es ein Gedicht. Und auch Unagi, mit Aal? Aber sicher! Denn auch der ist köstlich, nicht so fettig, nicht das, was ich bisher vom Aal kannte. Feiner.



Genuss mit Zeit und Muße in Little Tokyo
Und die in Reisessig marinierte Makrele – Aburi Battera – wurde vor dem Servieren kurz flambiert, um ihr noch Röstaromen zu verleihen. Zu diesem Häppchen gibt es Yuzu-Ponzu-Sauce, eine Soja-Sauce mit Reisessig und dem Saft der Zitrusfrucht Yuzu. Ach ja, die Soja-Sauce. Sie ist nicht einfach nur Tunke, sondern auch etwas Besonderes und bisweilen eine Wissenschaft für sich. Jedes Einzelne verdient hier Beachtung und Respekt. Es soll, muss, ein Genuss mit Zeit und Muße sein. Dafür ist hier alles da.

Die Immermannstraße – Düsseldorfs japanisches Zentrum
Die Immermannstraße in Düsseldorf also, ausgeschildert auch auf Japanisch, und gelegen zwischen Hauptbahnhof und Altstadt. Einer der intensivsten und vielfältigsten Orte japanischer Küche und Kultur in ganz Europa. Wer mehr möchte, muss wohl das Flugzeug nehmen.




Wo beginnen, wie den Tag beschließen? Mit Ramen, der variantenreichen Nudelsuppe, oder mit der regionalen Küche wie der der Nord-Insel Hokkaido, mit Meeresfrüchten oder Waffelfischen (eine Art Gebäck, ein Glücksbringer wie bei uns das Kleeblatt), mit vom Eisblock geschabtem Wassereis (mit Mango oder Roter-Bohnen-Sauce)? Oder doch mit sehr edlem Tee? Es ist zunächst überwältigend, auch für den Vielgereisten und Alles-Probierer. Da braucht es kundige Führung:

Petra Fujiwara – Seit über 40 Jahren Teil von Little Tokyo
Petra Fujiwara arbeitet in Düsseldorf als Guide und kennt „Little Tokyo“ seit mehr als 40 Jahren. Sie führt Gäste durch das Quartier an der Immermannstraße. Sie kennt die Restaurants und japanischen Lebensmittelmärkte, die Geschäfte für Tee und Wohnkultur, die Buchläden und Cafés. Ein Besuch in „Little Tokyo“ ist eine Stippvisite in die Küche und Lebensart Japans. Es ist ein besonderer Ort. Gewiss kann es an den Wochenenden voll werden, doch auch dann bleibt es ein sonderbar ordentlicher, angenehmer Ort. „An manchem Samstagmorgen sammeln die Japaner hier sogar selbst den Müll ein“, sagt Petra Fujiwara.

Warum gerade Düsseldorf? Eine japanisch-deutsche Erfolgsgeschichte
Wieso gerade in Düsseldorf? „Nach dem Zweiten Weltkrieg suchte Japan für den Wiederaufbau eine Verbindung zum Ruhrgebiet“, erklärt sie, „das Land war vom Krieg zerstört und man suchte Lieferanten für Stahl und chemische Produkte. Die Lage von Düsseldorf als Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen schien damals günstig, auch durch die Nähe zur damaligen Bundeshauptstadt Bonn.“





Die Stadt förderte die japanischen Bestrebungen und Beziehungen, und so ist die Landeshauptstadt von NRW eines der wichtigsten Zentren japanischer Wirtschaft in Europa geworden. Viele namhafte japanische Unternehmen sind mit spezialisiertem und leitenden Personal (und deren Familienangehörigen) in Düsseldorf vertreten. Um deren Bedürfnisse zu bedienen, bildete sich eine entsprechende Infrastruktur. Heute leben rund 8.000 Japanerinnen und Japaner in Düsseldorf.

Schule, Tempel, Garten – wie Tradition gepflegt wird
Natürlich kam so auch die japanische Kultur nach Düsseldorf wie zum Beispiel in Form von Buchläden – in den ersten Jahren war es für die hier lebenden Japaner wichtig, Zeitungen in der Landessprache zu erhalten. 1971 wurde die japanische Schule errichtet, die exakt nach dem Curriculum wie in Japan unterrichtet. So finden die Kinder der hier lebenden Expats bei der Rückkehr unproblematisch Anschluss, dies ist ein wichtiger Standortfaktor für Düsseldorf.
In den 1980er-Jahren wurde ein buddhistischer Tempel errichtet – es ist der einzige in original japanischer Architektur gebaute buddhistische Tempel in Europa. Ein exquisiter japanischer Garten gehört zu diesem Gesamtensemble. Des Weiteren spendete die japanische Gemeinde 1975 einen japanischen Garten, der im öffentlichen Nordpark der Stadt angelegt wurde. Dort trifft sich heute regelmäßig die Manga-Fangemeinde.
Die Entwicklung von Little Tokyo: Vom Insidertipp zum Trendviertel
Die meisten der hier lebenden Japaner wohnen nicht in „Little Tokyo“, sondern im Düsseldorfer Stadtteil Niederkassel, in der Nähe der japanischen Schule. Dennoch ist das Quartier um die Immermannstraße heute Mittelpunkt der japanischen Kultur und Kulinarik in Düsseldorf – hier begann alles rund um das Deutsch-Japanische Zentrum. Hier waren die ersten Büros und auch die ersten japanischen Restaurants. Küche und Kultur waren dem deutschen Publikum lange fremd, „Little Tokyo“ blieb ein Viertel für sich. Obwohl: Ein Geheimtipp waren die Restaurants längst.
In den 2000er-Jahren änderte sich das: Die japanische Küche wurde – im Gegensatz zur damals bereits längst in Deutschland etablierten „chinesischen“ – entdeckt und nun zunehmend geschätzt. „Das späte Interesse liegt vielleicht auch daran, dass japanisches Essen eher teuer ist und zunächst ungewohnt und exotisch wirkte“, meint Petra Fujiwara. Die Nudelsuppe Ramen mit Fleisch und Gemüse, die konnte man mal versuchen. Aber roher Fisch? Nein, den zunächst nicht.

Bis der Sushi-Trend aus Amerika ans Rheinufer schwappte. Und in Düsseldorf ließ sich die ganze Bandbreite der Küche Japans problemlos probieren und entdecken; es war ja längst alles in hervorragender Qualität vorhanden – die Köche, Restaurants, die Auswahl an Lebensmitteln und die Verbindungen zu den Bezugsquellen in Japan. „Japaner geben viel Geld fürs Essen aus“, sagt Petra Fujiwara. Hier gibt es Tee zu dreißig Euro pro Packung und Melonen zu fünfzig Euro das Stück, eine hundert-Gramm-Packung hauchdünn aufgeschnittenes Fleisch für den Eintopf Shabu-Shabu zu 30,- Euro und Rindfleisch zu 260,- Euro das Kilogramm. Und Messer, die noch viel mehr kosten.
Japanischer Genuss zum Mitnehmen

Ein Besuch im Lebensmittelgeschäft Shochiku
Wir gehen in das Lebensmittelgeschäft Shochiku in der Immermannstraße Nummer 15, „Japan vor Ort“ nennen sie sich im Zusatz. In einem Kühlschrank liegt die Wasabi-Wurzel zum Preis von 48 Euro.

Wasabi, der grüne Meerrettich für Sushi, ist anspruchsvoll im Anbau und wächst in fließendem, sehr sauberem Wasser. Wasabi ist etwas Besonderes. Und nach der reinen Lehre wird der auf getrockneter, rauer Haifischhaut gerieben. I




n der Kühltheke liegt hier Thunfisch in verschiedenen Variationen, dazu Seeigel, Oktopus, Wildfänge, vieles mehr. Auch hier taucht der Aal wieder auf, in diesem Fall gegrillt mit Sauce. Dieses Geschäft mit seinen authentischen Produkten – zum Beispiel auch einer Auswahl an Sojasaucen und Essigen, Algen und Mochi (kleinen Happen aus Reismehl, süß oder herzhaft, auch mit Kirschblättern umwickelt) – ist ein faszinierendes Erlebnis japanischen Geschmacks. Für den kleinen Hunger gibt’s einen kalten Imbiss aus Reis, gewickelt in getrockneter Alge und mit Füllung – Onigiri – auf die Hand.

Wohnkultur im „kyoto by japan art deco“
Wir schauen bei Herrn Yoshimatsu vorbei, er betreibt ein Geschäft unter anderem für Tee und Wohnkultur („kyoto by japan art deco“, Immermannstraße 26) und ist seit 35 Jahren in Düsseldorf. Im Geschäft herrscht eine fast feierliche Ruhe, ein frisches Ikebana steht am Eingang, die Blumen sind vom Hausherrn selbst arrangiert.

Zu hören sind feines Wasserplätschern und die leisen Melodien klassischer japanischer Instrumentalmusik. Hier gibt es zum Beispiel eine Auswahl erlesener Sake sowie Messer und Keramiken. Bio-Grüntee und Matcha natürlich auch, die Anbauregion, manche Tee-Plantage, kenne er persönlich und fahre bald wieder hin, die neue Ernte treffe im Mai ein.




Man spürt nicht nur die zurückhaltende Eleganz und eine Harmonie, sowohl im Geschäft als auch im Gespräch, sondern auch eine stille Leidenschaft. Herr Yoshimatsu berichtet vom Tee-Anbau in seiner Heimat und davon, wie diese edlen Produkte korrekt zubereitet werden.

Ein perfekter Abschluss im „Kushi-Tei of Tokyo“
Sie wollten noch wissen, wie man einen solchen Tag kulinarisch beenden kann? So zum Beispiel: im „Kushi-Tei of Tokyo“. Die kleinen Grillspieße, Kushiyaki, sind hier eine Spezialität. Sie kommen frisch vom Holzkohle-Grill. Es ist ein kurzes Warten, auch hier, und eines voller Vorfreude ebenso.

Die Sinne werden gekitzelt beim Zuschauen, wie der Mann am Grill arbeitet, und was für ein Duft! Man hört es werkeln und ein angenehmes Stimmendickicht, fühlt sich aufgehoben und vorbereitet für den Teller mit den Grillspießchen der zuvor ausgewählten Fleisch- und Fischsorten. Leicht prickelnd auf der Zunge vom Holzkohlerauch, der Tintenfisch ganz zart, so wie das andere Gegrillte auch, und der Aal (da ist er wieder) nicht so fettig. Alles auf den Punkt, und jedes für sich. Was für Aromen! So kann man das machen; eine Reise durch die Küche Japans, Entdeckungen. Ohne dafür gleich in ein Flugzeug steigen zu müssen.

Informationen und Veranstaltungstipps
Zeremonien und Workshops im EKO-Haus
Informationen:
– Wer an einer Tee-Zeremonie teilnehmen möchte, möge sich an das EKO-Haus wenden, das allerdings nicht in diesem Quartier liegt, sondern etwas außerhalb der Innenstadt in Düsseldorf-Niederkassel.
– EKO-Haus der Japanischen Kultur e.V. – Tempel, traditionelles japanisches Haus und der Tempelgarten, Workshops und Veranstaltungen (wie zum Beispiel neben der Tee-Zeremonie auch Kurse zu Kalligraphie oder Tuschemalerei): www.eko-haus.de
Japantag 2025 in Düsseldorf
– Der traditionelle Japantag 2025 findet am Samstag, den 24. Mai, statt. Unter anderem mit einem vielseitigen Bühnenprogramm entlang der Rheinuferpromenade. Ein Höhepunkt ist gewiss das japanische Feuerwerk – und es wird ein Nachthimmel voller Magie sein.
Ab 11 Uhr kann man die japanische Kultur an rund 90 Ständen entdecken. Das Programm der Hauptbühne auf dem Burgplatz startet ab 11.30 Uhr. Die offizielle Eröffnungszeremonie mit dem traditionellen Sake-Fass-Anschlag findet um 12 Uhr am Burgplatz statt. Traditionelle Stände entlang der Rheinuferpromenade bieten Einblicke in japanische Traditionen. Wettbewerbe wie Cosplay oder Karaoke finden auf der Popkulturbühne am Johannes-Rau-Platz statt. An der Unteren Rheinwerft steht ein breites gastronomisches Angebot zur Verfügung.
– Alle weiteren Informationen sowie das komplette Programm zum Japan-Tag Düsseldorf/NRW finden Sie auf der offiziellen Website unter www.visitduesseldorf.de/erleben/veranstaltungen/japan-tag-duesseldorf-nrw.
– Informationen zu Düsseldorf und „Little Tokyo“: www.visitduesseldorf.de

Diese Reise wurde unterstützt von Düsseldorf Tourismus GmbH
Alle Angaben ohne Gewähr. Dieser Bericht stellt keine Wertung untereinander und/oder gegenüber anderen Unternehmen, Personen, Waren oder Dienstleistungen o. Ä. dar und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Auf den Spuren von Vincent van Gogh in Drenthe
Von Oliver Abraham und Mario Vedder (Fotos)

Entdecken Sie die faszinierenden Spuren von Vincent van Gogh in Drenthe und erleben Sie die Landschaft, die ihn inspirierte. Vincent van Gogh in Drenthe ist ein einzigartiges Erlebnis.

Ein nebliger Morgen in Drenthe mit Vincent van Gogh
Nieuw-Amsterdam/Veenoord, Provinz Drenthe, Niederlande. Die Reifen zischen auf dem nassen Asphalt. Gestern gingen endlose Regenschauer nieder und an diesem frühen Morgen sieht das Land aus wie frisch gewaschen. Nebel liegt über den Wiesen und Weiden, über der weiten Landschaft von Drenthe. Frisch umgebrochener Acker riecht gut. Muntere, vielfältige Vogelstimmen sind zu hören. Frohe Rufe locken und erheitern das Gemüt.
Besonders faszinierend ist die Verbindung zu Vincent van Gogh in Drenthe, die den Besuchern einen einzigartigen Einblick in das Leben und Schaffen des Künstlers bietet. Diese Erlebnisse sind tief mit den Erinnerungen an Vincent van Gogh in Drenthe verwoben und machen die Region zu einem kulturellen Erbe von Bedeutung.

Die Radreise entlang der Wege von Vincent van Gogh in Drenthe zeigt die magische Verbindung zur Landschaft.
In der Luft liegt der Geruch von Holzfeuer und Tau perlt fein auf nassem Gras. Hier, nahe Nieuw-Amsterdam / Veenoord, schuf Vincent van Gogh eines seiner Meisterwerke aus der Drenthener Zeit – den „Unkraut verbrennenden Bauern“. Vermutlich ist es ein Landarbeiter, der Kartoffelkraut verbrennt. Ein wenig düster ist das Bild schon. Ja: dieses Land kann auch Erdenschwere haben, vor allem im Herbst und Winter, als Vincent van Gogh hier arbeitete.
Aber in der Ruhe ist es erfrischend und macht frei. Vor allem im Frühjahr folgen wir dem Meister und seinen Motiven, seinen Gedanken, die untrennbar mit Vincent van Gogh in Drenthe verbunden sind. Auf dem Fahrrad geht das gut. Durch Alleen, übers Land, ins Moor und auf den Spuren von Vincent van Gogh in Drenthe, die uns begleiten.

Auf dem Rad durch eine von Stille getragene Landschaft
Dort, wo die Sonne den Nebel erreicht – und bald verdunsten wird –, wabert ein HaucAh Orange. Es ist ein Spiel von Licht und Farben, eine sonderbar leichte, fast ätherische Atmosphäre. Sachter Wind verwirft die Spiegelbilder der Alleebäume auf dem stillen Wasser im Kanal.

Vincent van Goghs Zeit in Drenthe steht für die tiefe Verbindung zwischen Kunst und Natur
Man fühlt sich ermuntert, aufzubrechen und loszulassen. Sich treiben zu lassen durch die Gegend, in der schon der Maler van Gogh seine Ruhe fand, er wollte seinerzeit an die frische Luft. Und auf seinen Spuren geht das auch. Der Weg führt durch den Westerse Bos, zwischen Zandpol und Schoonebeek.
„Das war ein ganz anderes Feld als das, was ich dir gestern skizziert habe, aber es ist etwas Eigenartiges hier, jedes Mal genau dasselbe und doch wieder anders […]. Ich kann kein anderes Wort dafür finden als Frieden.“ (Vincent van Gogh)
Vincent van Gogh – Sein Herbst in Drenthe
Vincent van Gogh hielt sich in der Provinz Drenthe von Anfang Oktober bis Anfang Dezember des Jahres 1883 auf. Eine kurze Zeit, und wohl auch deshalb ist wenig bekannt, dass der gebürtige Niederländer van Gogh hier gearbeitet hat – er zeichnete, malte und skizzierte. Der Aufenthalt in Drenthe wird als eine prägende, als eine wichtige Zeit für den Künstler betrachtet. Van Gogh wanderte viel, und er schrieb regelmäßig Briefe an seinen Bruder Theo, Kunsthändler und Unterstützer Vincents. Aus diesen Briefen wird die Bedeutung der Provinz, der Natur und „Ur“-Landschaft Drenthes, auch ihrer Menschen, für Vincent van Gogh deutlich.





Die Briefe hängen als vergrößerte Kopie im „Museum Van Gogh Huis Drenthe“ in Nieuw-Amsterdam/Veenord. Klassische Ausstellung und multimediale Aufbereitung führen die Besucher durch die Gedanken des Künstlers und diese Welt, in der er Inspiration suchte und Motive wie Sujets fand.
Die künstlerische Verbindung: Vincent van Gogh in Drenthe

Kunst und Perspektive: Die Kirche von Schoonebeek
Van Gogh hat die Kirche von Schoonebeek auf einem seiner Werke gemalt, vermutlich wurde das Bild in der Umgebung von Zandpol gemalt. Ging man zunächst davon aus, dass dieses Bild eine abendliche Stimmung einfange, so kann es sich dabei aber – Blick und Arbeitsperspektive nach Osten vorausgesetzt – um eine Szene des frühen Tages handeln; eben um die hellen Streifen einer Morgendämmerung, um orange gefärbte Nebelschwaden, wie sie über der von Wasser durchzogenen Landschaft von Bargerbeek häufig nach kühlen Nächten aufsteigen.

Weites Land, innere Ruhe: Die Wirkung von Drenthe
Obwohl die Natur erwacht, liegt eine tiefe Ruhe über ihr. Sie gibt einem selbst Energie. Es ist ein freier Raum, weit weg vom Rest der Welt. Der frohe Ruf des Kiebitzes – ist er nicht ein Frühlingsbote? – weht über die Wiesen. Bauernhöfe stehen wie Inseln im weiten Land. Manchmal tragen sie ein Dach aus Reet. Neben dem gepflasterten Weg stehen Laternen.

Eine Allee aus Eichen und Kastanien führt zu einem Hof-Ensemble, es riecht nach Pferd. Die Pfiffe eines Bussards hallen durch den Himmel und heiseres Hundegebell aus der Ferne, ein Hahn kräht.

„Ich habe einen einfachen Plan für mich, ich gehe raus und mache das, was mir gut tut, lasse mich erfrischen von der Heideluft […].“ (Vincent van Gogh)
Auf dem Weg zum Bargerveen: Das Herz der Moorlandschaft
Bald wird der Flieder blühen. Wie angenehm wird das dann hier duften! Hinter einem weiteren, schmucken Hof-Ensemble mit Blumengarten und Brunnen öffnet sich die Landschaft. Blankes Wasser steht auf den Wiesen und Weiden. Ein Landschaftsmosaik, gefällig auch fürs Auge. Schönwetterwolken segeln vorüber. Birken stehen in der Einsamkeit und ein Specht hämmert. Der Wind wispert in einsamen Eichen. Das Moor, das Bargerveen, ist nicht mehr weit.
Von Nieuw-Schoonebeek geht es jetzt nach Norden. Die Landschaft am und im Moor ähnelt wohl am ehesten der, die Vincent van Gogh in Drenthe suchte und fand.

Von den einst riesigen Hochmoorgebieten der Niederlande (und auch der des gegenüberliegenden Niedersachsens auf deutscher Seite der nahen Grenze) ist hier noch etwas davon als Naturschutzgebiet erhalten geblieben, das Bargerveen ist eines der wenigen authentischen Hochmoorgebiete, die es in den Niederlanden gibt. Der Torf wurde, auch zu van Goghs Zeiten, abgebaut, das wollte er sehen. Es war eine Transformation von Landschaft und Gesellschaft. Bis ins Bargerveen selbst soll der Maler es allerdings nie geschafft haben.
Das Bargerveen: Ein Ort der Tiefe und Stille
Dieses Hochmoor wird erhalten, weil es von einem Damm umschlossen ist. Solche Moore liegen wie ein Uhrglas gewölbt auf der Landschaft und existieren ausschließlich vom Regen, will man sie retten, muss Abfluss verhindert werden. Das Rad bleibt vor einem Damm stehen und es geht auf einem genehmigten Weg die paar Schritte hinauf – in eine andere Welt: Der dunkelbraune, nasse Boden schwankt beim Betreten und die Schritte schmatzen, ertrunkene Birken stehen blass und bleich wie Gespenster im Wasser, Wollgras gleißt in krassem Weiß vor dieser düsteren Szene.

Trotzdem, oder gerade deshalb, ein Ort zum Durchatmen. Auch ein Ort subtiler Sinnlichkeit, man fühlt tiefer, die Sinne scheinen geschärfter. Hört man nicht besser, sieht man nicht klarer? Man spürt die Kühle des Winterregens, der in diesem Moor gespeichert ist, und man ahnt das Bodenlose. Gänse fliegen vorüber und ihre Rufe verwehen mit dem Wind. In der Ferne sind Kirchenglocken zu hören, und dies verstärkt die Einsamkeit in diesem Moor nur umso mehr. Das Bargerveen ist ein Bilderbuchmoor; Bulten – das sind die kleinen Inseln – wechseln sich ab mit Schlenken, den Tümpeln, dunkles, teefarbenes Wasser, und immer wieder Wollgras. Ein Reiher steht stoisch.

„Das ist etwas Bedeutungsvolles, dünkt mir […] Ich denke, dass das nervöse Wanken dadurch zum Schweigen gebracht werden kann.“ (Vincent van Gogh)
Ein Radweg für die Seele – Und für Kunstfreunde
Radwege führen über Dämme im Bargerveen und auf solchen Routen kann man es erkunden. Erhöht, erhaben, mit weitem Blick. Immer wieder stehen ertrunkene Bäume, kleine Wäldchen sogar, im Wasser. Tote Bäume sind im diesem Fall gute Bäume, denn in ein intaktes Moor gehören sie nicht. Liegen Spinnennetze im Schatten, so sind sie noch mittags vom Tau benetzt, und immer wieder weht der Wind fernes Glockengeläut vorüber. Vögel zwitschern, rufen, singen.

Es ziehen Schafherden durch das Moor und Wolken über den Himmel. Ein schönes Bild voller Ruhe und Ursprünglichkeit. Gemütserheiternd, ein Ort zum Durchatmen, einer zum wieder geerdet werden. Van Gogh hatte Recht – mögliche Nervosität wird hier zum Schweigen gebracht.

Informationen zur Radroute „Vincents Inspiration“
Dieser Text beschreibt Stellen der Radroute „Vincents Inspiration“, Beginn/Ende zum Beispiel im Van Gogh Huis Drenthe in Nieuw-Amsterdam/Veenoord, Länge der ausgeschilderten Route: ca. 50 Kilometer.
Weitere Reisetipps & Informationen
Van Gogh kam im Herbst 1883 in die niederländische Provinz Drenthe. Auf verschiedenen Routen durch die Natur und Dörfer ist man auf den Spuren des Malers unterwegs. Von manchen Wegen und Stellen ist bekannt, dass Van Gogh hier gegangen ist oder gearbeitet hat. In den Dörfern Oud-Aalden oder Zweeloo zum Beispiel spürt man die Atmosphäre historischer Zeiten (liegen nicht an dieser hier beschriebenen Route), eine Anziehungskraft, die noch heute Künstler anzieht.
An mancher Stelle der Routen wurden transparente Schautafeln installiert, so lässt sich das Landschaftsbild von damals (mittels Bildern historischer Begebenheiten auf durchsichtigem Medium) mit der Gegend von heute betrachten – so schweben zum Beispiel Bilder alter Katen oder Frauen, die einst im Moor arbeiteten, über den Weiden von heute.
Links & Reiseinformationen:
- holland.com
- besuchdrenthe.de
- bij-aquamarijn.nl
- aelderstroom.nl
- pannenkoekboerderij.nl
- vangoghdrenthe.de
- vangogh-drenthe.nl
- restaurantwollegras.nl
Diese Reise wurde unterstützt vom niederländischen Büro für Tourismus und Marketing Drenthe. Bitte Öffnungszeiten beachten. Alle Angaben ohne Gewähr. Dieser Bericht stellt keine Wertung dar und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Tulpenfieber in Holland: Eine Reise durch die farbenfrohe Geschichte im Hortus Bulborum
Unter dem schweren Himmel Limmens: Ein Meer aus Tulpen

Von Oliver Abraham und Mario Vedder (Fotos)
Leuchtende Tulpen, es riecht fein nach Blumen
Limmen, Provinz Nord-Holland, Niederlande. Unter dem schweren Himmel mit drohend dunklen Wolken, die vom Regen künden, leuchten die Tulpen nur umso schöner. Es riecht fein nach Blumen. Oh doch! Auch manche Tulpen können duften, und sie wachsen hier in diesem großen Blumengarten in Holland in phantastischen Formen und Farben, manche in bizarrer Pracht. Bisweilen so schön, als ob ein alter Meister niederländischer Malkunst sie auf die Leinwand gebracht hätte. Die Rembrandt-Tulpe, nur zum Beispiel.

Tulpen wachsen hier hauptsächlich im Hortus Bulborum (und andere Arten auch), aber sage niemand, dass Tulpen einfach nur Blumen seien! Denn:
Tulpenfieber Holland – Die irre Geschichte der „Tulipmania“
Wer kennt sie schon, die irre Geschichte der „Tulipmania“, die Zeit einer maßlosen Spekulation, zu der manche Tulpenzwiebeln mehr wert waren als einige Jahre Arbeit einbrachten. Damals vor knapp vierhundert Jahren. Als die Welt verrückt gespielt hat und sie am Ende alles verzockt hatten. Nur der Tulpen wegen. Die hier in den Blumenfeldern von Limmen in einer prächtigen, immensen Vielfalt wachsen. Auch die ganz alten Sorten, mit denen der Wahnsinn seinen Anfang nahm.

Wunderschöne Tulpen darunter, die es vielleicht längst nicht mehr gäbe, wenn sich nicht ein paar Leute mit Liebe, Lust und Leidenschaft darum kümmern würden. Denn die Blase platzte, aber die Tulpen lebten weiter. Willkommen im Hortus Bulborum. Wo auch andere historische Blumensorten die Jahrhunderte überlebten. Dem Garten also auch der vielen historischen Tulpensorten. In nahezu allen Formen und Farben, die in den vergangenen Jahrhunderten entstanden sind, heißt es im Hortus Bulborum.

Von Asien in die Niederlande: Die Reise der Tulpe
Ursprünglich stammt die Tulpe wohl aus Vorder- und Mittelasien, vor Jahrhunderten gelangte sie in die Gärten türkischer Sultane, dort wurden zur Tulpenblüte prachtvolle Feste veranstaltet. Wer was war, der hatte Tulpen. Als der Gelehrte und Botaniker Carolus Clusius Ende des 16. Jahrhunderts einen Garten für die Universität Leiden anlegte, brachte er von einer Reise Tulpen in die Niederlande, heißt es im Hortus Bulborum. Dort wurden sie schnell sehr beliebt. Wer es sich leisten konnte, pflanzte sie in seine Parks und Gärten. Am begehrtesten waren damals Sorten mit seltsam geformten, flammenartigen Mustern auf den Blüten. Bald galt ein Garten als unvollständig, so erfährt man im Hortus Bulborum, wenn nicht Tulpen darin blühten.

Historische Sorten im Hortus Bulborum
Zu den ältesten Tulpensorten im Hortus Bulborum gehören „Duc van Tol Tulpen“, die älteste von ihnen soll der Überlieferung nach aus dem Jahr 1595 stammen. Unwesentlich jünger sind Tulpen aus einer anderen Gruppe einfacher, frühblühender Pflanzen – auch sie gehören zu den historischen Sorten und sehen farbenreich nicht nur hübsch aus: Was viele Leute nicht wüssten – es gebe auch süß duftende Tulpen, heißt es bei einer Führung, man möge mal an der „Prins van Oostenrijk“ oder der „Generaal de Wet“ riechen.

Hier haben Tulpen lange, schmale, lilienartige Blüten, dort sind sie gefranst, also in voller Länge eingeschnitten. Bei den sogenannten „Papageientulpen“ gibt es beides – auffallend anders in Form und Farbe. Woher sie stammen, sei unbekannt, klar aber ist, dass eine kleine Kollektion dieser Papageien-Tulpen aus sehr alten Sorten besteht.
Rembrandt-Tulpen: Die Stars der „Tulipmania“
Besonders auffällig sind Tulpen mit mehrfarbigen Blütenblättern, deren Muster wie Flammen aussehen – die Rembrandt-Tulpen. In der Zeit der „Tulipmania“ sei das Interesse an solchen Sorten besonders groß gewesen, heißt es im Hortus Bulborum, dafür seien damals Mondpreise nachgefragt und auch bezahlt worden.


Für drei Tulpen, beziehungsweise deren Zwiebeln, seien in heutiger Währung 5000 Euro bezahlt worden, ist auf der Führung zu erfahren, für andere hätte man sich ein Haus in Amsterdam kaufen können. Erst im vergangenen Jahrhundert entdeckte man, dass diese Farbspiele durch einen Virus hervorgerufen wurden, und dann konnten Züchter solche Zeichnungen auch bewusst herbeiführen.
Der Weg zur ersten Spekulationsblase der Wirtschaftsgeschichte
Bis in die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts waren Tulpen in den Niederlanden ein Liebhaberobjekt, zumindest bei denen, die etwas Geld, einen Garten und Zeit dafür hatten. Zunächst wurden Blumenzwiebeln in der Regel einfach untereinander getauscht. Dann entdeckten Spekulanten und Geschäftemacher die Tulpen, fortan wurden sie an Terminbörsen und bei Auktionen als Terminkontrakt gehandelt.
Es galt nicht mehr „Ware gegen Geld“, und Leute aus allen Schichten spielten mit. Dann seien die Preise für Tulpenzwiebeln in die Höhe geschossen, ist im Hortus Bulborum zu erfahren. Die Preise explodierten förmlich und eine irrationale Finanzentwicklung setzte sich in Gang; dieser Tulpenwahn wird als erste Spekulationsblase der Wirtschaftsgeschichte angesehen. Preise verzehnfachten sich innerhalb weniger Wochen. Eine Luftnummer, der dann doch die Puste ausging. Zunächst jedoch:




Tulpenzwiebeln wurden bald auf dem Papier verkauft, so ist auf einer Führung zu erfahren, solche, die noch in der Erde steckten. Ein Termingeschäft, bei dem auf die kommende Blütensaison gewettet wurde – niemand wusste, wie diese Tulpen tatsächlich aussehen würden und wie viel Geld diese Tulpe wirklich in barem, echten Geld einmal einbringen würde. Diese Terminkontrakte seien mit Gewinn immer weiter verkauft worden, die Tulpenzwiebeln – sie steckten noch im Boden – immer wertvoller geworden, so erfährt man im Hortus Bulborum weiter, dieser Handel habe sich zu einem Wahnsinn entwickelt, der in den Niederlanden beispiellos sei.
Verrückte Tulpen-Geschichten
Es sind verrückte Tulpen-Geschichten: Für ein paar Handvoll Zwiebeln manch begehrter Tulpe hätte ein normaler Mensch einige Jahre arbeiten müssen, für andere gab es den Gegenwert von ein paar Tonnen Fleisch. Und im Hortus Bulborum kennt man natürlich auch diese Geschichte: Im Februar 1637 wurden in Alkmaar Tulpenzwiebeln zugunsten der sieben Kinder von Wouter Winkel und seiner Frau versteigert, beide waren verstorben und die Kinder lebten in einem Waisenhaus. Bei der Versteigerung seien 90.000 Gulden zusammengekommen – ein Millionenvermögen in heutiger Zeit. Die Tulpenzwiebeln, bald sehr begehrter Sorten, hatte Wouter Winkel zuvor günstig gekauft.

Glück gehabt, denn nur Tage später platzte die Blase und der Markt brach zusammen, viele Bürger waren ruiniert und die Spekulation hatte der niederländischen Wirtschaft einen schweren Schaden zugefügt. Die Wette war verloren. Und diese Geschichte, die „Tulipmania“, lebt als Beispiel für Gefahren der Wirtschaftsspekulation bis heute weiter. Viele der historischen Tulpensorten aber wären verloren, wenn nicht vor hundert Jahren ein Lehrer aus Limmen eine Idee gehabt hätte:
Die Rettung der historischen Tulpen: Pieter Boschman und der Hortus Bulborum
Pieter Boschman war Schulleiter und Gartenbaulehrer in Limmen, einem Dorf nördlich von Amsterdam und nicht weit von Alkmaar gelegen. Im Jahr 1924 habe Boschman mit Sorge gesehen, dass viele der alten, historischen Tulpensorten – manche von ihnen mehrere hundert Jahre alt – vom Aussterben bedroht gewesen seien, heißt es im Hortus Bulborum, Boschman habe nicht gewollt, dass sie verschwänden, denn manche Sorte sei es längst gewesen. Was an Tulpen nicht verkauft werden konnte, was außer Mode geriet, wurde auch in der Regel nicht mehr angebaut, es brachte schließlich keinen Ertrag.

Pflanzen, Tulpen, sollten am besten leben, sie müssen wachsen, wenn ihr Erbe erhalten werden soll. Was weg ist, ist weg. Und wer weiß, ob eine außer Mode geratene Sorte irgendwann vielleicht nicht doch wieder angesagt sein sollte. Alles, was man im Hortus Bulborum habe, sei irgendwann mal auf dem Markt gewesen, oft seien bestimmte Sorten nur eine Zeitlang im Handel, heißt es auf einer Führung. So betrachtet ist der Hortus Bulborum auch ein botanisches Back-Up, eine lebende Gen-Bank, eine Versicherung, dass die einzelnen Sorten nicht mehr aussterben. Falls etwas wieder interessant werden sollte, dann haben sie es hier. Manches gebe es nur noch im Hortus Bulborum.

Boschman habe damals damit begonnen, die historischen Tulpenzwiebeln zu sammeln und sie in seinem Garten in Limmen neben der Kirche zu pflanzen, so ist es im Hortus Bulborum zu erfahren. Boschmann lernte einen Züchter anderer Blumen kennen, der mit seinen historischen Hyazinthen-Sorten dasselbe Problem hatte – viele Sorten, die es zu retten galt, aber kaum noch Platz, diese anzupflanzen. So gründeten beide im Jahr 1928 den Hortus Bulborum und sie bekamen Grundstücke für ihre historischen Pflanzensammlungen – hier an der alten Kirche von Limmen.

Information:
Außer den mehr als 2650 Tulpensorten und -spezies gibt es im Hortus Bulborum mehr als 1.100 verschiedene Sorten Narzissen (zu denen die Osterglocken gehören), außerdem eine Sammlung an Krokussen (ungefähr hundert verschiedene Sorten), Hyazinthen (ebenfalls rund hundert Sorten, nahezu alle historisch bis ins Jahr 1560) und 25 Sorten Kaiserkronen. Die Blumen sind übersichtlich in Gruppen und Beeten angeordnet. Man kann Blumenzwiebeln kaufen, wird fachkundig beraten und es gibt ein kleines Café zur Einkehr. Hortus Bulborum liegt im Ort Limmen (Gemeinde Castricum), nördlich von Amsterdam, Zuidkerkenlaan 23a, 1906 AC Limmen. Öffnungszeiten beachten. Über aktuelle Öffnungszeiten, in der Regel bis Mitte Mai, Eintrittspreise und der Möglichkeit einer Führung informiert die Homepage: www.hortus-bulborum.nl
Diese Reise wurde unterstützt vom niederländischen Büro für Tourismus.
Alle Angaben ohne Gewähr. Dieser Bericht stellt keine Wertung untereinander und/oder gegenüber anderen Unternehmen, Personen, Waren oder Dienstleistungen o.Ä. dar und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Der ultimative Baskenland Foto-Roadtrip: 15 unvergessliche Spots von San Sebastian bis Bilbao
Willkommen zu unserem Baskenland Foto-Roadtrip, der Ihnen die besten und schönsten Fotomöglichkeiten in dieser wunderschönen Region zeigt. Dieser Baskenland Foto-Roadtrip führt Sie zu einzigartigen Orten, die sich perfekt für beeindruckende Aufnahmen eignen.

Entdecken Sie die atemberaubende Schönheit des Baskenlandes auf diesem einzigartigen Baskenland Foto-Roadtrip. Packen Sie Ihre Kamera ein und folgen Sie uns auf einer fotogenen Reise von der Küstenperle San Sebastian über die grüne Hauptstadt Vitoria-Gasteiz bis zum kulturellen Zentrum Bilbao. Diese Foto-Story präsentiert Ihnen 15 unvergessliche Foto-Spots für Ihren Baskenland Foto-Roadtrip und wertvolle Tipps für spektakuläre Aufnahmen aus dem Baskenland (die Kilometerangaben können sind abhängig von der Route und können je nach Umwegen oder Abstechern abweichen).
Erleben Sie mit uns unvergessliche Momente auf diesem Baskenland Foto-Roadtrip, der Sie durch die schönsten Landschaften und Städte führt. Jeder Stopp ist ein Highlight auf Ihrem Baskenland Foto-Roadtrip.
Tag 1-3: San Sebastian – Wo Berge und Meer sich treffen (Start)
Auf unserem Baskenland Foto-Roadtrip werden Sie die Vielfalt der Region hautnah erleben. Von den lebhaften Straßen Bilbaos bis zu den ruhigen Stränden von San Sebastian gibt es unzählige Gelegenheiten für beeindruckende Fotos.
Unser Baskenland Foto-Roadtrip ist ideal für Fotografie-Liebhaber, die auf der Suche nach neuen Inspirationen sind. Halten Sie die Schönheit dieser Region mit Ihrer Kamera fest!
Foto-Spot #1: La Concha Bucht

- Beste Zeit: Sonnenuntergang
- Tipp: Nutzen Sie den goldenen Sand im Vordergrund für interessante Kompositionen
- Entfernung vom Stadtzentrum: 0 km (direkt in der Stadt)
Foto-Spot #2: Monte Igueldo

- Höhe: 181 m
- Anfahrt: Historische Standseilbahn oder 10-minütige Autofahrt
- Tipp: Panoramaaufnahmen der gesamten Bucht und Stadt
- Entfernung vom Stadtzentrum: 3 km
Foto-Spot #3: Peine del Viento Skulpturen

- Künstler: Eduardo Chillida
- Beste Zeit: Stürmisches Wetter für dramatische Wellenbilder
- Tipp: Langzeitbelichtung, um die Bewegung des Wassers einzufangen
- Entfernung vom Stadtzentrum: 2,5 km


Tag 4: San Sebastian nach Getaria und Mundaka (75 km)
Die beeindruckendsten Momente Ihres Baskenland Foto-Roadtrip werden die sein, die Sie selbst erleben und fotografieren können.
Foto-Spot #4: Getaria Altstadtbummel

- Beste Zeit: Spätnachmittag für warmes Licht auf der Küstenlinie
- Tipp: Nutzen Sie den „Maus von Getaria“ genannten Felsen als interessantes Vordergrundelement
- Entfernung von San Sebastian: 25 km

Foto-Spot #5: Mundaka
Die verschiedenen Perspektiven und Locations auf Ihrem Baskenland Foto-Roadtrip bieten Ihnen viele kreative Möglichkeiten für Ihre Fotografie.

- Bekannt für: Weltklasse-Surfspot mit einer der längsten Linkswellen Europas
- Beste Zeit: Früher Morgen für Surfaufnahmen oder Sonnenuntergang für stimmungsvolle Hafenbilder
- Tipp: Nutzen Sie den Aussichtspunkt am Leuchtturm für Panoramaaufnahmen der Küste
- Entfernung von Getaria: 50 km

Tag 5: Mundaka nach Vitoria-Gasteiz (85 km)
Foto-Spot #6: Plaza de la Virgen Blanca, Vitoria-Gasteiz
Zusätzlich zu den atemberaubenden Landschaften werden Sie auf Ihrem Baskenland Foto-Roadtrip auch die spannende Kultur der Region kennenlernen.

Die besten Fotomöglichkeiten und die schönsten Orte warten auf Sie bei unserem Baskenland Foto-Roadtrip.
- Beste Zeit: Abends, wenn die Platzbeleuchtung eingeschaltet wird
- Tipp: Fangen Sie das geschäftige Treiben auf dem Platz mit einer längeren Belichtungszeit ein
- Entfernung von Mundaka: 85 km
Foto-Spot #7: Catedral de Santa María, Vitoria-Gasteiz

- Beste Zeit: Vormittags für optimales Licht
- Tipp: Nehmen Sie an einer Führung teil, um Zugang zur Dachterrasse zu erhalten
- Entfernung vom Stadtzentrum: 0,5 km
Tag 6-8: Vitoria-Gasteiz nach Bilbao und Umgebung (66 km)
Beginnen Sie Ihren Baskenland Foto-Roadtrip mit einer Entdeckungstour durch San Sebastian, wo die Strände und die Architektur eine perfekte Kulisse bieten.
Foto-Spot #8: Guggenheim Museum und Umgebung

- Architekt: Frank Gehry
- Beste Zeit: Früher Morgen für Spiegelungen im Wasser, Sonnenuntergang für warmes Licht auf der Titanfassade
- Tipp: Details der Titanverkleidung im Sonnenlicht einfangen
- Entfernung vom Stadtzentrum: 0 km (direkt in der Stadt)



a) Puppy

- Künstler: Jeff Koons
- Beste Zeit: Mittags für kräftige Farben der Blumen
- Tipp: Versuchen Sie verschiedene Perspektiven, um die volle Größe der Skulptur einzufangen
- Position: Direkt vor dem Guggenheim Museum
b) Maman

- Künstlerin: Louise Bourgeois
- Beste Zeit: Abends für dramatische Schatteneffekte
- Tipp: Nutzen Sie ein Weitwinkelobjektiv, um die gigantische Spinne im Kontext der Umgebung zu zeigen
- Position: Auf der Flussseite des Museums
Foto-Spot #9: Zubizuri Brücke

- Beste Zeit: Blaue Stunde für stimmungsvolle Beleuchtung
- Tipp: Geschwungene Linien als Führungslinien im Bild nutzen
- Entfernung vom Guggenheim: 0,5 km

Foto-Spot #10: Casco Viejo (Altstadt)

- Fokus: Die „Sieben Straßen“
- Tipp: Street Photography in den belebten Gassen
- Entfernung vom Stadtzentrum: 1 km








Foto-Spot #11: Ribera Markt





- Beste Zeit: Morgens, wenn der Markt am lebendigsten ist
- Tipp: Fokussieren Sie auf Farben und Texturen der lokalen Produkte, Details der frischen Meeresfrüchte
- Entfernung vom Casco Viejo: 0,2 km
Foto-Spot #12: Funicular de Artxanda

- Beste Zeit: Kurz vor Sonnenuntergang für Panoramaaufnahmen der Stadt
- Tipp: Nutzen Sie die Seilbahn selbst als Fotomotiv
- Entfernung vom Stadtzentrum: 2 km
Tag 9: Tagesausflug von Bilbao (130 km Rundfahrt)
Foto-Spot #13: San Juan de Gaztelugatxe




- Beste Zeit: Sonnenaufgang für mystische Stimmung
- Tipp: Die 241 Stufen als Führungslinie im Bild nutzen
- Entfernung von Bilbao: 35 km (eine Strecke)
Foto-Spot #14: Vizcaya Brücke (Puente Colgante)

- UNESCO-Weltkulturerbe in Portugalete
- Beste Zeit: Blaue Stunde für dramatische Beleuchtung
- Tipp: Fotografieren Sie die Gondel in Bewegung für dynamische Aufnahmen
- Entfernung von Bilbao: 13 km
Foto-Spot #15: Baskische Küste und Flysch-Formationen

- Beste Zeit: Sonnenauf- oder -untergang für dramatisches Licht auf den Klippen
- Hauptorte: Zumaia, Deba und Mutriku
- Tipp: Kombinieren Sie Übersichten und Close-Ups der Felsformationen
- Besonderheit: Einzigartige geologische Formationen, die Millionen Jahre Erdgeschichte offenbaren
- Entfernung von Bilbao: etwa 70 km bis Zumaia
Die baskische Küste, insbesondere der Abschnitt zwischen Mutriku und Zumaia, ist berühmt für seine spektakulären Flysch-Formationen. Diese geologischen Wunder bestehen aus abwechselnden Schichten von harten und weichen Gesteinen, die durch Erosion freigelegt wurden und nun wie die Seiten eines riesigen Buches der Erdgeschichte erscheinen.

Für Fotografen bietet dieser Küstenabschnitt eine Fülle von Motiven:
- Dramatische Klippen und Felsformationen, die sich ideal für Landschaftsaufnahmen eignen
- Interessante Strukturen und Texturen für abstrakte Nahaufnahmen
- Bei Ebbe freigelegte Gesteinsschichten, die faszinierende Muster bilden
- Möglichkeiten für Langzeitbelichtungen mit den Wellen des Atlantiks
- Kontraste zwischen dem rauen Gestein und dem oft dramatischen Himmel
Für die besten Aufnahmen empfiehlt es sich, die Gezeiten zu beachten und bei Ebbe zu fotografieren. Bringen Sie unbedingt robustes Schuhwerk mit, da die Felsen oft rutschig sein können. Ein Stativ ist unerlässlich für scharfe Aufnahmen bei wenig Licht und für Langzeitbelichtungen.
Der Küstenweg zwischen den Ortschaften bietet immer wieder neue Perspektiven auf die Flysch-Formationen. Besonders empfehlenswert ist der Aussichtspunkt Algorri in Zumaia, von dem aus Sie einen atemberaubenden Blick auf die Küste haben.
Vergessen Sie nicht, auch die charmanten Küstendörfer selbst in Ihre Fotoserie einzubeziehen. Sie bieten einen wunderbaren Kontrast zu den rauen Naturformationen und geben Ihren Bildern einen kulturellen Kontext.
Dieser Spot fügt Ihrer Reise eine wichtige geologische und landschaftliche Komponente hinzu und repräsentiert einen der eindrucksvollsten Aspekte der baskischen Küste.

Foto-Tipps für Ihren Baskenland-Roadtrip:
- Goldene und Blaue Stunde nutzen: Besonders an der Küste und in den Städten bieten diese Zeiten magisches Licht.
- Wetterfeste Ausrüstung: Das Baskenland kann regnerisch sein. Ein Regenschutz für Ihre Kamera ist essenziell.
- Stativ mitnehmen: Für Nachtaufnahmen in den Städten und Langzeitbelichtungen an der Küste unerlässlich.
- Weitwinkelobjektiv: Ideal für weite Landschaften und enge Altstadtgassen.
- Lokale Feste erkunden: Events wie die „Semana Grande“ in Bilbao bieten einzigartige Fotomöglichkeiten.
- Kulinarische Szene einfangen: Dokumentieren Sie die berühmte Pintxos-Kultur in appetitlichen Nahaufnahmen.
- Architekturkontraste hervorheben: Das Baskenland bietet eine faszinierende Mischung aus Alt und Neu – nutzen Sie dies für Ihre Kompositionen.
- Drohnenfotografie: An geeigneten Orten entlang der Küste können Luftaufnahmen spektakuläre Perspektiven bieten. Beachten Sie dabei stets die lokalen Vorschriften, manchmal sind Drohnenaufnahmen per Hinweisschild verboten.
- Fischerboote als Motiv: In Küstenorten wie Mundaka oder Getaria bieten die bunten Fischerboote im Hafen malerische Fotomotive.
- Spiel mit Reflektionen: Nutzen Sie Wasserflächen in Bilbao, wie den Nervión-Fluss, um interessante Spiegelungen der modernen Architektur einzufangen.

Häufig gestellte Fragen zum Baskenland Foto-Roadtrip
Was ist die beste Reisezeit für einen Foto-Roadtrip im Baskenland?
Die beste Zeit für einen Foto-Roadtrip im Baskenland ist von Mai bis Oktober. In diesen Monaten haben Sie die besten Chancen auf gutes Wetter und angenehme Temperaturen. Beachten Sie, dass der August die Hauptreisezeit ist und es dann voller sein kann.
Welche Kameraausrüstung sollte ich für den Baskenland Roadtrip mitnehmen?
Empfehlenswert sind: Eine Kamera mit Wechselobjektiven, ein Weitwinkelobjektiv für Landschaften, ein Teleobjektiv für Details, ein Stativ für Langzeitbelichtungen, und ein wetterfestes Kameragehäuse aufgrund des manchmal unbeständigen Wetters im Baskenland.
Wie viele Tage sollte ich für diesen Foto-Roadtrip einplanen?
Für diesen Roadtrip sollten Sie mindestens 7-10 Tage einplanen. Das gibt Ihnen genug Zeit, um alle wichtigen Spots zu besuchen und auch spontane Entdeckungen zu machen, ohne sich zu hetzen.
Gibt es besondere rechtliche Bestimmungen für Fotografie im Baskenland?
Generell gelten die spanischen Gesetze. Beachten Sie, dass für kommerzielle Fotografie in manchen Bereichen Genehmigungen erforderlich sein können. Respektieren Sie private Grundstücke und fragen Sie um Erlaubnis, bevor Sie Personen fotografieren. Achten Sie bei Drohnenaufnahmen auf lokal begrenzte Verbote.
Dieser Roadtrip führt Sie durch die Höhepunkte des Baskenlandes und bietet Ihnen eine Vielzahl an fotografischen Möglichkeiten. Von den malerischen Stränden San Sebastians über die grünen Hügel um Vitoria-Gasteiz bis hin zur pulsierenden Moderne Bilbaos – das Baskenland wird Sie mit seiner Vielfalt begeistern und Ihnen unvergessliche Bilder bescheren. Gute Fahrt und viel Spaß beim Fotografieren!
https://www.guggenheim-bilbao.eus/en
https://tourismus.euskadi.eus/webtur00-home/de
Während Ihres Baskenland Foto-Roadtrip sollten Sie auch die lokale Gastronomie fotografieren, um die Kultur durch Essen darzustellen.
Starten Sie jetzt Ihren Baskenland Foto-Roadtrip und entdecken Sie die wunderbare Welt der Fotografie in dieser einzigartigen Region Nordspaniens!
Borkum: Wo die Nacht zum leuchtenden Erlebnis wird – Sterne, Meer und die Magie der Dunkelheit
Von Oliver Abraham
Borkum. Dies ist die Magie einer Nacht am Meer: André Thorenmeier (56), „Dark-Sky“-Guide und Naturfotograf, entführt auf einen virtuellen Streifzug durch die Nacht am Meer, die Dunkelheit und Lichter des nächtlichen Weltnaturerbe Wattenmeer. Atemberaubende Naturaufnahmen treffen in seinen Vorträgen auf das faszinierende Lichterspiel der Nordsee, wo Sternbilder und die Milchstraße in unvergleichlicher Klarheit erstrahlen. Die Lichter am Meer, funkelnde Pracht, hier in der „Borkum Nacht“ sieht man sehr viel klarer als anderswo.

Borkum: Ein Schutzraum für den Sternenhimmel
Borkum Nacht: Die Sterne über der Insel
„Im Nationalpark Wattenmeer und auf der Insel Borkum funkeln die Sterne heller, weil wir uns jenseits der großen Städte und der Lichtverschmutzung befinden“, erklärt André Thorenmeier, Leiter des Besucherzentrums „Nationalpark-Schiff Feuerschiff BORKUMRIFF“ des NABU Niedersachsen. „Hier bei uns lässt sich der nächtliche Sternenhimmel noch erleben und neu entdecken.“

Faszination Nacht: Borkum als Rückzugsort
Borkum, geprägt vom Tourismus, berge in der Abgeschiedenheit der Nacht besondere Rückzugsorte für Körper und Geist, so Thorenmeier, „der unverstellte Horizont ermöglicht den freien Blick auf die Sterne bis hin zu den Planeten, wie sie von ganz unten auftauchen, ihre Bahnen ziehen und schließlich im Meer versinken.“
Lichtverschmutzung: Ein globales Problem, Borkum als Lösung
Selbstverständlich ist dieser klare Blick hierzulande nicht mehr. Vielerorts verhindert übermäßige und unsinnige künstliche Beleuchtung eine natürliche Dunkelheit – eine Lichtverschmutzung, die Tierwelt und Mensch beeinträchtigt. Tiere und Menschen können keine wirkliche Nacht mehr erleben. Doch: „Dort, wo die öffentliche Beleuchtung in der tiefen Nacht ausgeschaltet wird, ergibt sich quasi ein Schutzgebiet auf Zeit“, so Thorenmeier. Der Sternenhimmel selbst ist ein von der UNESCO anerkanntes Welterbe. Borkum gehört zu den wenigen Orten in Deutschland, wo man die „Magie der Nacht“ (so auch der Titel der Veranstaltung) noch erleben kann.

André Thorenmeier über seine Fotografie im Weltnaturerbe Wattenmeer. Foto: André Thorenmeier/www.andrethorenmeier.com
André Thorenmeier nimmt mit in die Nacht
André Thorenmeiers Fotos faszinieren und inspirieren, machen Lust, selbst die Nacht am Meer zu erkunden. Wo, wenn nicht hier? Wann, wenn nicht jetzt?
Das Spiel der Lichter: Mehr als nur Sterne
Auch, weil hier nicht viel anderes Licht stört, leuchtet das wenige, notwendige Licht auf der Insel und an der Nordseeküste – vor allem für die Sicherheit auf See – umso schöner. Manchmal erfordert es genaue Beobachtung, um ferne Leuchtfeuer anhand ihrer Kennung zu identifizieren. „Für mich persönlich senden die Positionslichter der passierenden Schiffe einen Hauch von weiter Welt auf den Mikrokosmos Insel. Halten dichte Wolken die Sterne im Verborgenen, liefern die maritimen Lichter fast immer noch spannende Eindrücke.“

Romantik und Geheimnis: Leuchttürme und Seezeichen
Das Licht eines Leuchtturms in der Nacht ist ebenso romantisch wie der Sternenhimmel selbst. Die fernen roten Lichter der Tonnen wirken so geheimnisvoll wie der Stern Aldebaran im Auge des Sternbildes Stier (auch der ist rötlich).

Die Magie des Augenblicks: Verlieren und Finden
Was für ein herrliches „sich Verlierenlassen“. Draußen unterwegs zu sein und diese Lichter zu sehen – Sterne ebenso wie Seezeichen – hat auch etwas Behütendes. Die Stimmungen am nächtlichen Strand, in den Dünen und entlang der Promenade sind einzigartig und verzaubern. André Thorenmeier hat diese Gefühle eingefangen und fotografisch festgehalten.




Mehr als nur ein Vortrag: Wissen und Inspiration
Sein Vortrag wird abgerundet mit Erläuterungen zu den aktuellen Sternbildern, praktischen Beobachtungstipps sowie einer kleinen Kulturgeschichte der Beleuchtung. André Thorenmeier weist auch den Weg, „… wie wir jenseits ausufernder Lichtverschmutzung einen zeitgemäßen Umgang mit künstlichem Licht finden können.“

Borkum bei Nacht: Ein Paradies für Sternengucker
In wirklich dunkler Nacht sind natürlich die Sterne besonders faszinierend. „Auf der Insel kann ich mich immer irgendwo hinter eine Düne begeben und mir auf diese Weise eine dunkle Umgebung schaffen, die mir dann einen prächtigen Blick auf die Sterne ermöglicht“, erzählt André Thorenmeier. Auch die Beobachtung des Mondes sei reizvoll: „Im Wattenmeer prägen seine Phasen ein ganzes Ökosystem, und das zu verfolgen ist extrem reizvoll. Bei den Wattwanderungen wird das ganz konkret, aber auch wenn nach Voll- und Neumond die Muscheln aufgrund der Springtiden viel höher auf den Strand gespült werden als die Tage zuvor.“
Das gewisse Extra: Meeresleuchten
Manchmal wird eine Sternenwanderung am Strand von Meeresleuchten begleitet – ein unvergessliches Erlebnis. „Vom Erlebnischarakter ist das dann kaum noch zu steigern. Grundsätzlich glaube ich allerdings nicht, dass nur das Außergewöhnliche von Wert ist“, meint Thorenmeier. „In erster Linie geht es doch darum, eigene Erfahrungen für den persönlichen Weg zu machen. Und die können zunächst ganz klein sein. Der Einstieg hierfür kann natürlich wunderbar eine Nacht am Meer sein.“

Informationen für den Besuch auf Borkum
- Aktuelle Termine: www.borkum.de/veranstaltungen
- Karten: Abendkasse, Kulturinsel / Raum Störtebecker, Goethestraße 25, Borkum
- Fotos André Thorenmeier: www.andrethorenmeier.com
- Fähre: www.ag-ems.de
- Urlaubsziel Borkum: www.borkum.de
- Reiseland Niedersachsen: www.reiseland-niedersachsen.de
Diese Reise wurde unterstützt von Tourismusmarketing Niedersachsen.
Alle Angaben ohne Gewähr. Dieser Bericht stellt keine Wertung untereinander und/oder gegenüber anderen Unternehmen, Personen, Waren oder Dienstleistungen o.Ä. dar und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Kulinarische Genusswanderung im winterlichen Bregenzerwald
Eine Wanderung von Gang zu Gang durch Österreichs Eis und Schnee
Von Oliver Abraham
Damüls, Bregenzerwald, Vorarlberg/Österreich. In der vergangenen Nacht fielen dann die Flocken. Atemwolken stehen an diesem frühen und frostklirrenden Morgen vor dem Gesicht. Es riecht nach dem Rauch eines Holzfeuers und ich warte auf den Bus nach Damüls. Ich breche auf zu einer Kulinarischen Winterwanderung Bregenzerwald, einer Wanderung durch Genuss und die winterliche Landschaft des Bregenzerwalds.

Im Rucksack sind Karte, Kompass, eine Thermoskanne heißen Tee für unterwegs, Routenvorschläge und Gutscheine für vorab gebuchte Einkehr (Frühstück, Mittagessen, Dessert) – das gibt es als fix und fertiges Angebot in verschiedenen Variationen. Schritt für Schritt von Gang zu Gang auf dieser Kulinarischen Genusswanderung im Bregenzerwald: Frühstück im Panoramahotel „Alpenstern“, Mittagessen im Alpengasthof „Jägerstüble“, später einen Apfelstrudel.

Kulinarische Winterwanderung Bregenzerwald: Genuss in der Natur

Aufstieg in die winterliche Bergwelt
Die Straße führt in die Berge. Kehre um Kehre müht sich der Bus aus dem Tal. Schon liegen die Gipfel im Morgenlicht, scharfer Fels ist schneebedeckt und die Äste der Tannen sind schwer beladen. Je weiter, höher es geht, desto trüber wird der Himmel. Nicht dass es schneit, aber in der Luft liegt ein eiskalter Nebel, Eisstaub so scheint es. Eine fahle Sonne steht am Himmel.
Eiszeit, und die Schritte krachen in alten, überfrorenen Schnee, sie knirschen sanft im frischen. Ich finde meinen Weg im tiefen Schnee und erkenne die Wegweiser auf dem Winterwanderweg. Wer daneben tritt, steht bis zu den Oberschenkeln im Schnee.

Dies ist keine Schneeschuh-Wanderung. Es geht auf präparierten Wegen durch den Schnee. Es ist gemütlich und genussvoll, hier sind auch Familien mit Kindern unterwegs, die einen Schlitten ziehen. Das Ski-Gebiet bleibt zurück und am Hang, unterhalb des Weges, stehen ein paar mit hellem Holz verkleidete Häuser.

Die Tannen sind mit Schnee beladen und sie stehen vor einem Hochgebirgspanorama, ein Winteridyll auch deshalb, weil es einsam geworden ist. Ein paar Wanderer sind unterwegs, aber eine tiefe Ruhe ist eingekehrt, auch in den Körper und den Geist.

Die Tücken unberührter Winterlandschaft
Berge und Bäume im Schnee wirken wie ein Schwarz/Weiß-Bild. Einziger Farbtupfer sind zwei bunt gekleidete Menschen, die sich im Schnee vor dem Bergpanorama zu verlieren scheinen.
So sieht es aus, so ist es – auf den genehmigten Wegen – aber nicht. Auf meiner Karte sind verschiedene Routen eingezeichnet, auch ein verlockend erscheinender Umweg hinauf in ein Seitental. Zu erkennen und zu finden aber ist der nicht, alles im Schnee versunken, und keine der roten Wegweiser-Stangen zeigen ihn an.
Eine wesentliche Gefahr abseits der präparierten Wege sind Bäche, die unter dem Schnee fließen und in die man unvermittelt stürzen könnte – manchmal sieht (oder hört) man sie, meist nicht.

Über die verschneite Alpe Oberdamüls
Der Weg führt über die Alpe Oberdamüls. Heute ist alles tief, vereinzelte Gebäude aus grauverwittertem Holz bis ans Dach, verschneit. Es ist eine mit wenigen Bäumen bestandene Hochebene, über die ein leiser Wind weht.
Der Himmel ist trüb und blau-grau, darin die Sonne als ein weißer, gleißender Fleck. Licht scheint aus diesem Loch zu fließen. Frischt der Wind auf, stieben Eiskristalle und Schnee; prickeln, trüben die Kulisse ein – die Übergänge zwischen Himmel und Erde wirken wie aufgelöst.

Ein sonderbarer Zustand und Wirkungsbereich, wie ein Schweben, lautlos und kraftvoll. Zeit und Raum wirken wie aufgehoben, eine angenehme Alleinsamkeit mit dem guten Wissen um ein schönes Etappenziel.
Bezug hat man nur noch zum Unmittelbaren: der grellroten Stange des Wegweisers, dem rauen Holz der Scheune, den Nadeln der Bäume, dem leisen Murmeln und Glucksen eines unsichtbaren Baches.
Unterwegs in einem unbegreiflichen, endlos wirkenden Raum aus Weiß, einem Ozean aus Schnee. Trotzdem kommt ein Gefühl der Geborgenheit auf. Eine Kapelle taucht aus dem Meer aus Schnee auf. Das Licht fließt stärker, überirdisch schön. Die roten und gelben Jacken zweier Wanderer leuchten.

Andacht in der Kapelle Stofel – Ein Blick in die Vergangenheit
Die Kapelle ist wuchtig und gedrungen. Sie duckt sich mit dicken Mauern in den Schnee, schmucklos und mit elfenbeinfarbigem Gemäuer. Eiszapfen hängen an den Schindeln, das Dach ist aus Steinplatten und die Tür aus grauverwittertem Holz. Sie ist offen, die Kapelle „Stofel“ lädt ein.

Wie alt sie ist, weiß man nicht, sicher ist, dass sie Jahrhunderte überdauerte. Drinnen liegen getrocknete Blüten und es brennen Kerzen. Bilder zeigen Maria mit dem Kinde, die Heiligen St. Nikolaus, St. Martin und St. Antonius. Glaube und Hoffnung tat Not.

Bereits in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts war diese Alpe bisweilen ganzjährig besiedelt. 1549 wurde die Alpe geteilt, Wohnhütten verschwanden.
Einer jahrhundertelangen warmen Periode der Mittelalterlichen Warmzeit folgte ein Klimawandel, es kam die „Kleine Eiszeit“. Die Winter wurden kälter und dauerten länger. Die Durchschnittstemperatur lag ein, zwei, drei Grad unter der von heute, mancherorts mehr. Im Winter war es noch mal deutlich kälter.
Die Vegetationsperiode war kürzer, Ernten und Landwirtschaft waren ruiniert, es gab in Europa Hungerwinter. Um 1850 endete diese „Kleine Eiszeit“.
Einkehr im Jägerstüble – Genuss am Ende des Weges
Der Weg führt nun in einen Wald. Unter den himmelhohen Bäumen wirken die Wanderer winzig. Zwar bleibt es bedeckt, aber die Sicht wird besser. Im Tal oberhalb von Damüls sind wieder einzelne Gebäude zu erkennen.

Der Winterwanderweg ist gut zu begehen, der Schnee abseits davon ist hüfttief. Jetzt ist ein Alpengasthaus, das „Jägerstüble“, zu sehen. Der Weg in die Berge ist hier und heute zu Ende; die Straße, auf der ich nun stehe, ist gesperrt, dicht.

Die Wanderung nach der Einkehr wird in das Tal hinab und dann zurück nach Damüls führen. Am Ende des Weges, am Ende der Straße Schnee wie eine Wand und Schilder darin versunken. Ein Kettenfahrzeug parkt davor.
Alles liegt still und starr und in tiefem Schnee verborgen. Eiszeit. Hier und heute eine mit Genuss. Das Gasthaus ist einladend, gemütlich und wohlig. Es gibt Kässpätzle satt aus dem Holztopf, gewiss genügend Kalorien für den weiteren Weg durch die Eiszeit.

Informationen für die eigene Genusstour
Die im Text beschriebene Route fand in einem vergangenen Winter statt und ist leider so nicht mehr im u.g. Programm. Natürlich lohnt sich eine Winterwanderung in und um Damüls auch ohne vorgefertigte Buchungen, und eine Einkehr erst Recht. Kulinarisch Wandern – Schritt für Schritt von Gang zu Gang. Man wandert durch Gebiete des Bregenzerwaldes, der kein geschlossener Wald ist, sondern eine angenehme, bisweilen eindrucksvolle Kultur- und Berglandschaft in Österreichs westlichstem Bundesland Vorarlberg.

Und man genießt dabei ein regionales Frühstück, Mittagessen und Dessert in verschiedenen Berggasthäusern und Restaurants. Dieses Angebot gibt es auch im Winter, es ist eine mehrstündige, ansprechende Wanderung mit Einkehr. Sie ist i.d.R. mit normaler Winterbekleidung inklusive angemessenem Schuhwerk durchzuführen. Hier steht nicht die sportliche Leistung im Vordergrund, sondern ein Erleben von Winter, Natur und Landschaft sowie der kulinarische Genuss. Über die aktuellen Angebote, Termine, Leistungen und Bezugsmöglichkeiten informiert die Seite:
www.bregenzerwald.at/kulinarisch-wandern-im-bregenzerwald
Unterkunftsempfehlungen im Bregenzerwald
Unser Autor übernachtete während der Reisen im Bregenzerwald u.a. auch in folgenden Hotels und Pensionen:
- Pension Bals, in Hittisau. Hier empfiehlt sich als kulinarischer Genuss: Boskop-Selleriesuppe (mit Äpfeln vom hauseigenen Baum), Braten vom Hittisauer Reh (lokaler Metzger / Jäger Bernhard Ringhofer), Blaukraut und Pflaumenserviettenknödel. Topfen-Nougat (Topfen vom Biohof Lingenhel aus Doren) Knödele auf hausgemachtem Zwetschkenröster (vom eigenen Baum) www.bals.at
- Hotel und Wirtshaus zum Gämsle, in Schoppernau. Hier empfiehlt sich als kulinarischer Genuss: Wildschweinbraten mit Nussspätzle, Blaukraut und Dörrpflaumensauce, als Dessert Topfenknödel mit süßen Brösel und Beerenröster. www.gaemsle.at
- Infos zur Urlaubsregion Bregenzerwald www.bregenzerwald.at
- Information zum Reiseland Österreich www.austria.info
Diese Reise wurde unterstützt von Österreich Werbung und Bregenzerwald Tourismus.
Alle Angaben ohne Gewähr. Dieser Bericht stellt keine Wertung untereinander und/oder gegenüber anderen Unternehmen, Personen, Waren oder Dienstleistungen o.Ä. dar und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Lichter am Meer: Eine Reise nach Borkum und die Geheimnisse der Seezeichen
Von Oliver Abraham
Emden, Borkum Die Gleise enden an den Prellböcken und das Land ist hier zu Ende. Das Bugsierschiff „Finn“ läuft aus, um in einem anderen Teil des Hafens Frachter an die Kaje zu manövrieren. Drähte singen im Wind und die Dämmerung kommt früh an diesem Tag. Es sieht schon morgens so aus, als ob er längst zu Ende wäre.
Lichter weisen den Weg Richtung Borkum

Die Lichter am Meer spiegeln sich in den Pfützen an der Hafenkante und die Passagier-Halle am Emder Außenhafen ist hell, fast feierlich erleuchtet. Je dunkler es wird, desto mehr Lichter sind zu erkennen – nah und hell hier, nadelspitz, farbig und fern dort. Was bedeuten sie, was ist ihr Geheimnis? Sie haben eine Bedeutung, wirken wie ein Code. Sie befeuern nicht nur Wasserstraßen allein, sondern auch Gefühle an. Und diejenigen, die um ihre Geheimnisse wissen und den Code entschlüsseln können, bringen uns jetzt rüber nach Borkum.
Maritimes Flair: Aufbruch nach Borkum
Es ist maritim, es ist romantisch. Ein Schiff kommt und wird mich mitnehmen. Ich blicke durch die deckenhohen Fenster der Passagier-Halle und sehe zu, wie die Borkum-Fähre MS „Münsterland“ anlegt.
Ich sehe Tonnen zur Fahrwassermarkierung. Seeleute sprechen von der „Befeuerung“. Auf dem bewegten Wasser tanzen und wie sich ihre Lichter auf und ab bewegen in heiterem Spiel. Die Wellen im Hafenbecken verwerfen das Weiß und Rot und Grün der Lampen und Signalanlagen. Licht, hier am Hafen und bald an der Küste, ist fast überall zu sehen. Kleine Punkte Orientierung in weltraumgroßem Dunkel. Mal still, mal blinkend. Geheime Zeichen, phantastisch und faszinierend.
Häfen: Orte der Ankunft und des Aufbruchs
Es ist ein trüber, düsterer Tag und um kaum halb Fünf Uhr beginnt die Nacht zu fallen. Häfen sind Orte von Ankunft und Aufbruch gleichermaßen. Sie bedienen das Bedürfnis nach Sicherheit – gerade an einem Tag mit solch wildem Wetter – und dem Wunsch loszufahren, Fernweh zu stillen.

Warmes Licht fließt aus den Fenstern der MS „Münsterland“ in den frühen Abend und Niesel weht in Schleiern vorüber. Passagiere verbringen ihre Überfahrt nach Borkum, vielleicht bei einer Tasse heißen Tee, lieber unter Deck. Dabei ist es gerade an solchen Tagen draußen schön.
Die Wehmut des Aufbruchs: Abschied vom Land
Ebenso wie der Regen verwehen die Worte im Wind, die aus den Lautsprechern tönen und von der Abfahrt künden. Ich bleibe wetterfest angezogen zunächst draußen an Deck und sehe zu, wie sich das Feste und Verbindliche, so wie das Land selbst, langsam verabschieden und sich auflösen.
Es sind Augenblicke von Wehmut und Melancholie, aufzubrechen und loszulassen gerade an Tagen wie diesen.
Geschäftigkeit im Industriehafen „Autoport Emden“
Hier noch die Geschäftigkeit des „Autoport Emden“, wo verpackte Neuwagen zu Tausenden auf ihre Verschiffung nach Übersee warten. Bugsierschiffe bewegen sich an einen Autofrachter, so riesig, dass sich seine Aufbauten in der Dunkelheit zu verlieren scheinen.

Dort schon die Einsamkeit, die Dunkelheit über der Außenems. Der kleine Strom ist hier zu Ende und ebenso wie wir auf dem Weg Richtung offener See. Windkraftanlagen blinken rot und wie irre.
Lichter am Meer: Orientierung auf der Fahrt nach Borkum
Stehe ich an einem Hafen und sehe Schiffe, will ich mitfahren. Stehe ich auf einem Schiff, freue ich mich aufs Ankommen. Ein seltsamer Reiz ebenso, wie mit Wohlgefühl in nasser, kalter Dunkelheit an Deck zu stehen und den Lichtern zuzusehen, wie sie vorüber ziehen.
Sie tauchen auf und verschwinden wieder. So erkenne ich in der Dunkelheit, dass wir uns überhaupt bewegen. Und wohin. Diese Lichter – auf Fahrwassertonnen, im Quermarkenfeuer, als Positionslichter auf anderen Schiffen, die Leuchttürme – bedeuten Sicherheit. Deswegen leuchten sie ja am Meer und auf See.
Man muss diese Lichter des Meeres nur lesen können, sie verstehen.
Die Bedeutung der Seezeichen: Lichter als Wegweiser
Das vielleicht schönste Gefühl dieser Reise wird sein, in vier Tagen zuzusehen, wie eben diese Lichter sicher und verlässlich zurückführen in den Hafen auf dem Festland. Sie befeuern den Weg nach Hause.

Darauf ist Verlass, ebenso wie auf die Leute, die dieses Schiff führen und um all diese geheimnisvollen Lichter am Meer und ihrer Bedeutung Bescheid wissen.
Historische Leuchttürme: Orientierung und Sicherheit
Im Industriehafen steht ein kleiner Leuchtturm. Er wirkt, obwohl neun Meter hoch, winzig vor dem Frachter und den Anlagen der industriellen Autoverladung. Es ist ein alter, schöner, historischer Bau. Man muss schon genau hinschauen, um ihn zu entdecken.
Das Türmchen steht seit 125 Jahren auf der Emder Westmole und markiert mit seinem roten Licht die Einfahrt zum Emder Hafen. Hier und heute steht es an unserer Ausfahrt.

Bugsierarbeit und Lichter der Nacht: Sicherheit auf See
Die PS-starken Bugsierschiffe tanzen während ihrer Arbeit auf den Wellen. Diese wirken bescheint, schwarz wie Öl. Diese Szene ist erhellt und die Schiffsscheinwerfer strahlen in die Dunkelheit über der Außenems.
Auch die Fähre selbst hat zwei starke Scheinwerfer, deren Licht in die Nacht greift und auf das grau-grüne, zunehmend bewegtere Wasser zeigt. Wer durch die beschlagenen und vom Niesel nassen Scheiben blickt, sieht Bilder, die mehr und mehr wie ein expressionistisches Werk wirken und sich langsam auflösen. Nur noch Farben nun statt Formen.

Seekarten und Navigation: Das Quermarkenfeuer
Auf der deutschen Seite der immer breiter werdenden Außenems, wo die genaue Lage der Grenze zu den Niederlanden noch immer umstritten ist, steht der Radarturm Wybelsum. Oben drauf befindet sich ein Quermarkenfeuer – sein Licht erscheint erst weiß, dann rot, dann wieder weiß.

Während ein Leuchtturm einen festen Punkt anzeigt, markiert ein Quermarkenfeuer einen genau bestimmten Winkelabschnitt quer zum Kurs.
Die Lichter des Meeres: Sicherheit und Orientierung
Zunächst erscheint das Licht des Quermarkenfeuers weiß und kündigt damit einen Bereich zum Kurswechsel an. In dem nun folgenden und ebenfalls exakt bestimmten Winkelabschnitt erscheint das Licht des Quermarkenfeuers rot. Auf Seekarten ist das genau eingezeichnet.
Wieder weiß bedeutet, dass wir uns erneut in einem anderen Sektor befinden.

Lichter am Horizont: Der Quermarkenfeuer und seine Bedeutung
Man möge sich übrigens nicht in der Intensität solcher, bisweilen klein und nadelspitz wirkender Lichter täuschen, denn sie tragen oft zehn Kilometer und mehr. Ich erkenne Lichter sowohl in der Trichter-Mündung der Ems, die längst wie ein Meer wirkt, als auch auf See und zunehmend ferner an Land – weiß, orange, rot, ein seltsames blau-grün.
Aber allzu viel gibt es jetzt nicht mehr zu sehen, zudem wird es ungemütlich und bis Borkum ist noch Zeit. Ich gehe rein.
Das Ziel vor Augen: Die Lichter von Borkum
Kurz vor dem Hafen der Insel tauchen die Lichter am Meer wieder deutlicher auf. Zunächst traumhaft und wie im leeren, schwarzen Raum schwebend. Dann klarer: Gelbe Rechtecke, angestrahlte Tafeln, sind es nun am Ende der Mole, über mächtig schwappendem Wasser, das hoch bis zur Kante steht.

Dazu weißes, rotes, gelbes Licht; der Hafen mit Bus und Insel-Bähnlein gleißend hell erleuchtet. Manch Lichtszene wirkt durch die Fenster betrachtet, über die das Wasser vom Sturm verweht in Schlieren und alle Richtungen läuft, abermals wie ein expressionistisches Gemälde.
Der Sturm auf Borkum: Ein leuchtender Hafen in der Dunkelheit
Zudem hat dieser hellerleuchtete Hafen auf einer Insel etwas zunächst Irreales – weit weg vom Rest der Welt und geduckt unter dem Sturm, ein leuchtender Punkt in weltraumgroßer allumspannender Dunkelheit.

Solche Lichter am Meer, also Seezeichen für die Navigation, gibt es an der Nordsee seit mindestens dem 13. Jahrhundert. Damals hängte man eine Lampe in einen Turm an der Elbmündung.
Jedes dieser Lichter hat heute seine ganz bestimmte Bedeutung und ist klar zu definieren. So ist zum Beispiel jeder Leuchtturm an einer speziellen, nur diesem zugeteilten und ihm typischen Abfolge und Dauer der Lichtzeichen zu identifizieren. Tagsüber an seinem, ihm ebenfalls eigenen, Farbanstrich – ein Code.
Angekommen auf Borkum: Der letzte Blick auf den Leuchtturm
Angekommen. Über den Nachthimmel der Insel Borkum streicht das Licht des großen Leuchtturms, der Turm weist auch den Weg in den Ort. Rote Rücklichter der Autos verschwinden in der Dunkelheit.

Das Sturmtief wird über die nächsten beiden Tage tüchtig zulegen. Am kommenden Tag erlauben Wind und Wetter noch einen Ausflug zum Hafen. Stürmischer Wind und stürmische See können Freude machen, wenn man sich ihnen stellt. Wird es noch wilder, wird´s gefährlich.
Das Spiel von Sturm und See: Lichter am Meer bei Nacht
Die Mole reicht weit in die See, die inzwischen zu kochen scheint. Ein Vogelschwarm verweht wie Konfetti im Wind über den Dalben.
Die eine weiß angestrahlte Tafel scheint vor dem düsteren Himmel zu leuchten. Im Hafen liegt der, mit stets vorgewärmten Motoren und rund um die Uhr einsatzbereiter Besatzung, immer zum Auslaufen bereite Seenotkreuzer. Seine Positionslichter sind in der Trübseligkeit dieses Wintertages ebenfalls gut zu sehen.

Gischt fliegt über das Meer und im Hafen schwappt das Wasser zunehmend wilder. Ich spüre die Gewalt des Meeres jetzt. Lichtfinger brechen aus den Wolken und jagen über die See. Am Ende der Molen trotzen zwei Lichter – eines grün, das andere rot – tapfer der Naturgewalt. Wer jetzt noch draußen ist, wird gewiss froh sein, diese Lichter zu sehen und damit den sicheren Hafen zu erkennen. Heimwärts jetzt.
Sturmflut und das wilde Meer: Lichter als Wegweiser
Im Ort ist der Übergang an den Strand wegen des fliegenden Sandes nur rückwärts zu bewältigen. Steht man oben auf dem Deich, kann man wieder kucken. Manche Bank versinkt im Sand, Dünen kriechen hier über die Promenade und krachen anderswo vor den Wellen zusammen.

Der fliegende Sand knistert und knirscht und prickelt. Ein einsamer Wanderer macht Pause hinter dem Pavillon, sammelt vielleicht Kraft für seine nächste Etappe. Noch ein Unentwegter, der dieses wilde Spiel erleben will. Die Wellen laufen weit auf und draußen über den Untiefen der vorgelagerten Sandbänke dröhnt die weiß tobende Brandung.
Faszination Sturm: Lichter als Symbol der Sicherheit
Die Lampen auf der Promenade tauchen Abschnitte des Strands in goldenes Licht. Was für ein starker Kontrast zum dunkel schwarz-blauen Himmel. Der Sturm jault und dröhnt und drückt, es ist intensiv.
Das Licht des Leuchtturms streicht über den Ort und die See. Noch ist das ein Gefühl des Aufgehobenseins, aber es wird jetzt Zeit zu gehen.
Böen mit Spitzengeschwindigkeiten von 140 km/h wird man an der Nordsee messen und ein Hochwasser von drei Metern über Normal. Das war eine Sturmflut, das war ein Orkan. Die Lichter am Meer aber, die sind nicht ausgegangen.

Informationen zum Reiseziel: Borkum und Umgebung
- Fähre: www.ag-ems.de
- Information zum Urlaubsziel Borkum: www.borkum.de
- Information zum Reiseland Niedersachsen: www.reiseland-niedersachsen.de
Diese Reise wurde unterstützt von Tourismusmarketing Niedersachsen.
Alle Angaben ohne Gewähr. Dieser Bericht stellt keine Wertung untereinander und / oder gegenüber anderen Unternehmen, Personen, Waren oder Dienstleistungen o.Ä. dar und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Die Veleda-Höhle in NRW: Whisky, Mythen und faszinierende Entdeckungen
Von Oliver Abraham
Bestwig (NRW). In der Felswand unter einer Buche ist der Eingang zur Unterwelt. Der Schlund im grauen Fels wird zunehmend enger. Duft und Wärme vom Wald weichen einer Kühle und dem Geruch nach nassem Stein. Es scheint, als wehe dem Besucher ein kalter Hauch entgegen.
Sagen, Mythen und ein Whisky-Geheimnis rund um die Veleda-Höhle im Sauerland
Über Treppen und Stege geht es hinunter. Plattform und Geländer sichern den Weg, ohne sie gäbe es kein sicheres Vorwärtskommen. Die Schritte klingen nun dumpf und bald hallen die Stimmen in einem großen, hohen Gewölbe im Fels. Wasser tropft, man sieht, hört und spürt das, ganz kleine Stalaktiten, also Tropfsteine, hängen an der Decke. Gelber Sinter, Stein wie im Fluss erstarrt, auf schierem Fels.

Die Magie der Veleda-Höhle
Mysteriöse Gebilde, diese Höhle hat Magie. Und zum Schluss Genuss; denn das hier ist außergewöhnlich. Zunächst jedoch Geschichte und Geologie. Die Veleda-Höhle liegt nahe der Gemeinde Bestwig (NRW). Höhlen und Stollen gibt es im Sauerland viele und sehr schöne – diese gilt als eines der ältesten Kultur- und Naturdenkmäler des Sauerlandes.

Veleda-Höhle NRW: Historische Bedeutung und geologische Besonderheiten
„Der römische Geschichtsschreiber Tacitus berichtet von einer Frau aus dem Stamme der Brukterer, die zur Zeit des Kaisers Vespasian zwischen Lippe und Ems lebten“, berichtet Michael Stratmann von der Dorfgemeinschaft Velmede-Bestwig, „sie hieß Veleda und hatte großen politischen Einfluss auf die freien germanischen Stämme. Veleda galt als Seherin, und sie sagte die Vernichtung eines römischen Heeres im Jahr 69 / 70 n.Chr. voraus, den Aufstand der Bataver gegen die römische Besatzung und den Sieg dieses Germanenstammes.“

Römer nahmen die Seherin gefangen
Ihren Wohnsitz soll die Seherin, eine „hochgewachsene Jungfrau“, der Sage nach in einem Turm am Fluss Lippe gehabt haben, das läge allerdings weiter nördlich. „Dort wurden ihr Fragen gestellt, die sie durch einen Vertrauten oder Verwandten beantwortete. Als die Römer schließlich Germanien eroberten, nahmen sie Veleda gefangen und brachten sie nach Rom, dort soll sie auch für den Kaiser als Ratgeberin tätig gewesen sein“, berichtet Michael Stratmann von der Sage, „Veleda starb im Jahr 77 als integre und geachtete Person nahe Rom und tatsächlich wurde im Ort Ardea eine Marmortafel gefunden, die als letztes Lebenszeichen Veledas gilt.“ In den Sagen und Legenden blieb Veleda lebendig, sie soll in der Höhle vermutlich zeitweilig gelebt haben.
Ein Kultort der germanischen Stämme?
Aber stimmt das, war Veleda wirklich in dieser Höhle? Saß sie hier auf diesem Stein und sagte die Zukunft voraus? „Ob oder welcher geschichtliche Zusammenhang zwischen dieser Höhle und der Person Veleda besteht, lässt sich nicht eindeutig nachweisen“, so Stratmann, „immerhin ist es nicht auszuschließen, dass die Marser, ein befreundeter germanischer Stamm, diese Höhle als Wohn- oder auch als Kultort nutzten – denn bis zur Christianisierung durch die ersten Missionare im achten Jahrhundert lebten sie zwischen Ruhr und Lippe.“ Ob Veleda also hier war? Sicher ist es nicht, auszuschließen aber auch nicht…
Die Geschichte der Veleda-Höhle
Eine besondere Bedeutung, eine Relevanz in früher Geschichte, hat dieser Ort aber doch: Im Jahr 776 wurde die Christianisierung durchgesetzt und in Velmede, dem am nächsten gelegenen Ort, eine der Ur-Pfarreien des Sauerlandes gegründet. „Da Velmede keine besondere geographische Lage hatte, geht die Geschichtsschreibung davon aus, dass, wie bei allen Ur-Pfarreien im Sauerland, ein bedeutender heidnischer Kultplatz an diesem Ort war – die Veleda-Höhle wird als Kultstätte schon früh erwähnt. Die ersten Kirchen wurden in der Nähe dieser Kultstätten erbaut, um die Menschen zu einem neuen Glauben zu bewegen.“ (Stratmann)

Geologische Highlights der Veleda-Höhle: Tropfsteine und Sinterbecken
Funde aus der Höhle stammen überwiegend aus der vor-römischen Eisenzeit; Tonscherben, Teile von Schmuck, Reste von Handwerkszeug. Und: „In der Veleda-Höhle wurden auch Knochen von mindestens 32 Menschen gefunden – auch viele Schädelknochen von Kindern“, berichtet Michael Stratmann. Welch ein Stoff für Legende und Phantasie. Bis in die 1980er-Jahre wurden die Knochen auch als Reste von Menschenopfern gedeutet.
Spekulationen über kultischen Kannibalismus
Als Relikte von Opfergaben an unterirdische Mächte, bis hin zu kultischem Kannibalismus wurde spekuliert. „Die Knochenfunde werden heute sehr viel zurückhaltender betrachtet“, so Stratmann, „man deutet sie als eine Form der Sekundärbestattung, bei der Verstorbene oder einzelne Knochen exhumiert worden sind, um sie in der Höhle erneut zu beerdigen.“ Die Volkskunde kennt Bräuche aus der vorchristlichen Zeit, die bis ins frühe 20. Jahrhundert ausgeführt wurden – Prozessionen zu Ostern beispielsweise oder Orakel zur Fruchtbarkeit des Erntejahres. Dieser Kult lebt heute allerdings nicht mehr weiter.

Hier wachsen nur wenige Tropfsteine
Es wachsen nur wenige Tropfsteine in der Veleda-Höhle und sie sind klein, in der unteren Halle aber hängt einer, der mehr als drei Meter lang ist und zwei Meter im Durchmesser, darunter ein großes Sinterbecken, so groß, dass ein Erwachsener hineinsteigen könnte. „Vor einigen Jahren wurde in der Nähe eine zweite Höhle entdeckt“, berichtet Michael Stratmann, „der Bergrücken, in dem die Veleda-Höhle liegt, wird auch Hohler Stein genannt.“
Im Prinzip besteht die Veleda-Höhle aus einer zweigeteilten Halle; die obere ist rund zwölf Meter hoch und zehn Meter breit, über eine zwölf Meter lange Leiter steigt man in die untere Halle. Beide zusammen sind rund achtzig Meter lang und fallen unter 35 Grad Neigung in den Berg hinab. „Nach einer Neuvermessung können wir davon ausgehen, dass alle Gänge der Veleda-Höhle zusammen 320 Meter betragen“, sagt Michael Stratmann.

Mysterien der Vergangenheit
Intensive Grabungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts haben Zeugen der Vergangenheit hervorgebracht. Es sind Puzzlestücke, um die Mysterien der Vergangenheit zu enträtseln. „Professor Carthaus fand Stellen von Lagerfeuern, Holz- und Knochenreste, Tonscherben, einen Armreif mit Perlen und eine kleine Kette. Auch wir Höhlenführer haben viele Knochen gefunden. Sie sind aber ausschließlich von Tieren der letzten Jahrhunderte.“, berichtet Michael Stratmann und blickt in die Dunkelheit der zweiten, der tiefen Kammer, „…und da ganz unten, dort ist noch längst nicht alles erforscht.“
Wer hier was hinterlassen hat, bleibt bisweilen rätselhaft. Löcher im Fels starren den Besucher wie Augen an. Sicher ist, dass hier noch manche Geheimnisse verborgen sind. In einem Nebengang erkennen wir seltsame Riefen im Fels, die kaum natürlichen Ursprungs sein können. Stratmann: „Sie deuten auf die Bewohner von vor mehr als 2500 Jahren hin, die Ritzzeichnungen und Ornamente im Gestein hinterlassen haben. 1945 sind zum letzten Mal Menschen in die Höhle eingezogen. Sie suchten Schutz vor den Bomben, die Engländer und Amerikaner abwarfen.“

Whisky-Reifung in der Veleda-Höhle: Einzigartiger Sauerland-Genuss
Die Geschichte der Höhle aber geht noch weiter: Abrunden tut sie jemand aus der Nachbarschaft – Bäcker- und Konditormeister Jörg Liese (55) aus Bestwig trägt ein mit jungem Whisky gefülltes 50-Liter-Fass in die Veleda-Höhle, rollen kann er es kaum; zu eng, zu uneben, dann kommen schon die Treppen. Ein Jahr lang noch soll der Whisky, ein Single Malt, in dieser Höhle reifen und damit sein Finish bekommen, insgesamt 150 Liter sind es in der Regel, die in dieser Höhle liegen. Dann ist dieses Destillat aus Gerstenmaische fünf Jahre alt „ … und vereint fruchtige Aromen mit denen von Vanille und Honig.“ Sagt Jörg Liese und lässt später, unten im Stollen, am Glase riechen.

Ein Höhlen-Whisky mit besonderem Aroma
Liese backt nicht nur Brot, fertigt nicht nur Feingebäck, er ist seit einigen Jahren auch in Sachen Whisky unterwegs. Bier ist im Grunde flüssiger, vergorener Brotteig und Whisky im Prinzip destilliertes Bier. Das könne man mal konsequent abarbeiten, dachte sich Liese, der ohne bling-bling kreativ ist, mit Geschmäckern und Aromen ziemlich gut umgehen kann – Liese ließ einen Brand brennen. „Weil wir hier im Sauerland so viele Höhlen haben, bot sich die mystische Höhle in unserer Nachbarschaft an“, so Liese, „der Whisky mit dem Namen der germanischen Seherin sollte aber auch so schmecken, wie man sich einen verzauberten Höhlentrunk vorstellt – fruchtig, würzig, fein.“

„Glück Auf Whisky“ lagert im Besucherbergwerk Ramsbeck
Nicht nur in dieser Höhle reifen Produkte aus Lieses Destillat-Sortiment, sondern auch in einem Nebenstollen des Sauerländer Besucherbergwerks Ramsbeck, dort neben Whisky auch Gin und Rum. Zurück zur Veleda-Höhle: „Der Veleda-Whisky stammt aus westfälischer Gerste und wurde in den nördlichen Ausläufern des Sauerlandes gebrannt“, berichtet Jörg Liese, „zunächst reifte das Destillat für zwei Jahre in gebrauchten Bourbon-Fässern, dann in Fässern, die zuvor mit italienischem Rotwein, Portwein oder Sherry gefüllt waren.“ Während der Lagerung in solchen Fässern gelangen die Aromen dessen, was zuvor drin war, in den reifenden Whisky. Damit kann man spielen, kombinieren, dem Whisky eine Richtung geben.

Perfekte Bedingungen für ein besonderes Aroma
Wer Liese mit seinen Whisky-Fässern auf dem Weg in die Veleda-Höhle begleitet, wird andere, zusätzliche Sinneseindrücke erfahren als bei einem normalen Besuch. Zunächst riecht es im Eingang der Veleda-Höhle noch nach Wald, nach Waldboden und Humus, bald nach nassem Fels.

Es riecht nach Alkohol und Kuchen
Dort aber, wo Liese das Fass die Treppe tiefer in die Höhle hinunter wuchtet, riecht es nach Alkohol und Kuchen. Dieses Fass, das dritte in der Karriere des Veleda-Whisky, ist ein frisch entleertes Sherry-Fass, durch die Poren entweichen ein wenig Alkohol und eben dieser schwache, kaum wahrnehmbare Duft. Das Spiel von Holz und Destillat, die Interaktion von Inhalt und Umgebung – Temperatur und Luftfeuchte – ist Sinn und Zweck dieser Schwerarbeit, ein Fass Whisky über Stiegen und Stege in die Höhle zu wuchten.

Aromen aus Sherry runden den Whisky ab
„In dieser Höhle herrschen eine Luftfeuchte von nahezu hundert Prozent und eine Durchschnittstemperatur von acht bis zehn Grad“, berichtet Jörg Liese als er das Fass in einen Nebengang gerollt hat, „das sind Bedingungen, die Sie über Tage kaum hinbekommen – die sind für meine Zwecke, diesem Whisky gewisse Aromen zu verleihen und ihn auszubauen, ideal. Dadurch quillt das Holz ein wenig auf und öffnet die Poren, so gelangen Aromen wie die vom Sherry aus dem Holz in den reifenden Whisky und runden ihn ab.“ Die Lichter von Stirnlampe und Taschenlampe huschen über den Fels; hier glitzert es, dort leuchten die erdigen Farben – dunkles Grau des Gesteins, karamellfarbener Sinter, elfenbeinfarbene Mini-Tropfsteine.

Mystische Magie in der Veleda-Höhle
Es ist magisch, und – hört man Jörg Liese und Michael Stratmann zu – zunehmend mysteriös. Die geologischen Geheimnisse dieser Höhle sind weitgehend gelüftet, die der Geschichte noch längst nicht. Jörg Liese öffnet einen Stopfen im Fass, riecht am reifenden Whisky. Fruchtig riecht das. Schmecken tue der Whisky, berichtet Liese, ausgesprochen weich und mit Noten nach Vanille, Karamell und Honig, „…das hier ist Geschichte und Genuss.“ Und bisweilen ziemlich geheimnisvoll.
Information:
Informationen zu einem Höhlenbesuch unter: www.veleda-hoehle.de
Von Mai bis Ende September werden Führungen angeboten. Im Winter gehört die Höhle den Fledermäusen. An jedem letzten Sonntag im Monat gibt es öffentliche Führungen ohne Anmeldung in der Zeit von 14 bis 17 Uhr. Für Kleingruppen werden nach Wunsch gesonderte Termine abgesprochen. Die Kosten betragen 4,- € für Erwachsene und 2,- € für Kinder von 8 bis 14 Jahren. info@veleda-hoehle.de oder persönlich bei Michael Stratmann, Telefon 0 29 04 – 10 88
– Informationen zur Urlaubsregion Sauerland: www.sauerland.com
– Backhaus – Café Liese, Bestwig / NRW, www.stollenspezialist.de
Diese Reise wurde unterstützt von Sauerland Tourismus.
Alle Angaben ohne Gewähr. Dieser Bericht stellt keine Wertung untereinander und / oder gegenüber anderen Unternehmen, Personen, Waren oder Dienstleistungen o.Ä. dar und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Chefchaouen – Die blaue Stadt Marokkos: Ein Märchen aus 1001 Nuancen Blau
Von Mario Vedder
Chefchaouen (Marokko). Mitten im Rif-Gebirge im Norden Marokkos liegt ein magischer, ein surrealer Ort, eine blaue Oase, wie entsprungen aus einem fernen Märchenbuch: Chefchaouen – die „blaue Stadt“ Marokkos.
Chefchaouen – Ein Ort für Entdecker und Träumer
Diese Millionen Nuancen an Blautönen, die die Häuser, Treppen und Gassen der Altstadt zieren, dieses magische, fast surreale Geheimnisvolle. Diese kleine Stadt ist so faszinierend schön, dass man sich kaum trennen mag von der farbigen Magie.

Ankunft in Chefchaouen – Das Abenteuer beginnt
Ankunft mit dem Motorrad, ich suche mein Riad, eine kleine Privatunterkunft, unweit der Medina. Die Royal Enfield tuckert entlang der alten Stadtmauer, es ist Markt. Und wie natürlich ist auch hier wieder ein allgegenwärtiger, freundlicher Ersthelfer da, der einfach alles im Angebot hat, was der ortsfremde Reisende so gebrauchen könnte.

Hotel, Sleep, Rauchen? Good Quality…
„No Money, not nothing. I‘m safe, my friend. You have Hotel? Need a car? Sleep? Rauchen? Good Quality. My Farm is near by car.“ Hotel, Riad, Parkplatz. Alles klar? Ja, alles klar. Bei mir zumindest, „I’m ok, my friend, ok, thank you, thank you.“ Willkommen in Chaouen, Vorhang auf für die blaue Vorstellung.

Die Bedeutung des Namens Chefchaouen
Chefchaouen bedeutet soviel wie „Schau, die zwei Hörner“, gemeint ist die famose Kulisse mit den zwei Berggipfeln Djebel Meggrou (1616 Meter) und dem Djebel Tisouka (2050 Meter), beide zusammen sehen aus wie die Hörner eines Stiers.

Eine blaue Oase mitten im Rif-Gebirge
Alles ist hier blau, wirklich alles, zumindest in der Medina, da drinnen, hinter meinem freundlichen Begleiter, der alles im Angebot hat, was Menschen auf der Suche glücklich machen kann, gerade hier im Rif-Gebirge, inmitten des größten Cannabis-Anbaugebietes Marokkos. Süße Versuchung im blauen Gewand.

Kinder spielen, Frauen handeln, Männer reparieren ein Auto
Die Ankunft ist irgendwie wie immer im freundlichen Marokko: Helfer wollen helfen, bei allem. Ich tuckere mit meinem Motorrad weiter entlang der Gassen, streife den äußeren Rand der Medina, drinnen haben zumindest offiziell Zweiräder nichts verloren.
Ich suche meine Unterkunft, ein Riad, einfach und zentral und motorisiert zu erreichen. Ich finde es nicht gleich und drehe ein paar Runden. Frauen verkaufen Gemüse am Straßenrand, ihre Kleider sind, nennen wir es rustikal, die dicken Socken fallen auf, sie kommen aus den Bergen des Umlandes, auf über 1000 Metern ist es kalt, wir haben noch Februar. Kinder spielen, Frauen handeln, Männer reparieren ein Auto am Straßenrand.

Die Medina ist autofrei
Und mein Ersthelfer ist schon wieder da, probiert sein Glück auf‘s Neue. Ein schönes Spiel, seine lachenden Augen wollen nicht aufgeben, das Spiel kann er aber heute nicht gewinnen, nicht gegen mich. Morgen vielleicht, oder übermorgen. Ich mache heute blau. In Chefchaouen, der blauen Stadt. Hier ist wirklich alles blau…und ja, ich weiß, ich wiederhole mich, aber es gibt nunmal kein Synonym für „blau“. Und was nicht blau ist, ist bunt, orange, braun, gelb, Hauptsache bunt gemalt. Die Himalayan steht inzwischen vor dem Riad Azemmat, einer kleinen, feinen privaten Unterkunft mit leckerem Frühstück und warmer Dusche.
Ich mache mich zu Fuß auf den Weg. Bis zum Tor in die Altstadt sind es gut zehn Minuten. Die Sonne wärmt angenehm, der Schatten hier oben auf über 600 Metern ist allerdings noch deutlich im Februar zuhause. Und das ist auch gut so, denn damit ist Nebensaison. Diese Stadt ist so irre schön, da wundert es kaum, dass zur Hauptsaison die Massen her strömen, handyzückend, selfieschiessend.

Die Medina von Chefchaouen – Ein Spaziergang durch ein blaues Universum
Das hier ist zweifelsohne eine der fotogensten Städte Marokkos. Vor allem natürlich wegen der Farbe Blau, alles innerhalb der Medina ist blau, fast blau, royalblau, kornblumenblau, ein bißchen blau, blau kombiniert mit Gelb, orange, blau in hell, in dunkel, azurblau, türkisblau, abwechselnd mit Weiß, an Wänden, Fliesen, Fensterrahmen. Ich denke an Novalis, die blaue Blume. Das ist zwar Romantik, passt aber auch gut. Die blaue Blume aus der romantischen Dichtkunst eines Novalis als Symbol der Sehnsucht, als Streben nach Geschichten aus der Ferne. Dazu kommt aber noch, dass die Architektur hier anders ist, anders als in Fes oder Marrakesch beispielsweise. Es scheint fast andalusisch hier, die Mauren wirken nachhaltig, das ist spanischer Baustil in Marokko.




Die Geschichte von Chefchaouen – Eine Stadt mit andalusischem Flair
Chefchaouen wurde 1471 von Moulay Ali Ben Rachid gegründet. Ursprünglich diente die Stadt als Festung, um die Berberstämme vor portugiesischen und spanischen Eindringlingen zu schützen.
Im 15. und 16. Jahrhundert war Chefchaouen ein Zufluchtsort für muslimische und jüdische Flüchtlinge, die vor der christlichen Reconquista aus Spanien flohen. Viele der andalusischen Exilanten prägten das maurische Stadtbild mit seiner südspanischen Architektur. Christen war lange Zeit der Zutritt verboten, recht schnell galt die Stadt als „heilig“, obwohl sie kein einziges islamisches Heiligtum besaß. Erst 1920 geriet Chefchaouen kurz wieder unter spanische Kontrolle, wurde vom Widerstandskämpfer Abdel Krim zurückerobert und ging 1926 dann doch wieder an die Spanier, die bis zur marokkanischen Unabhängigkeit 1956 in Chaouen herrschten.

Kunsthandwerk und kleine Galerien in den Gassen
Die Häuser und Gassen sind schmal und bunt, mitunter steil. Kunsthandwerk liegt vor kleinen Läden, vor allem Teppiche und geknüpfte Ware. Verzierungen überall an den Häusern, Katzen, viele Bilder, kleine Galerien. Manche Häuser haben Vordächer, anders als sonst in Marokko, in viele kleine Gärten darf geschaut werden, Blumen wachsen in Kübeln, kleinste Flächen innerhalb der zugebauten Medina sind begrünt. Brunnen, steile Anstiege und eine Kasbah, die besichtigt werden kann, ein wunderschöner Blick über die Stadt entlohnt den Aufstieg.

Musiker singen sich in Trance
Musik am Place Outa el Hammam dem zentralen Platz, drei Gnawa singen sich in Trance, zupfen ihr Gimbri, schlagen Eisenschellen, auf ihren Köpfen schwingen Hüte mit sich drehenden Elementen, schnell drehenden Teilen. Mir wird schwindelig, Flucht in eines der zig Restaurants am Place Outa el Hammam. Keine Sterneküche, die Gastronomie ist hier klar auf Touristenkurs, aber die Tajine mit Lammfleisch ist mehr als ok, der Preis auch.
Und mit etwas mehr Abstand geht auch die Musik hinein ins harmonische Blauhaus. Diese kleine Stadt macht erstaunliches mit mir, nimmt mich schnell auf in ihre harmonische Seele. Es ist alles überschaubar, einfach loslaufen führt hier nicht zu totaler Orientierungslosigkeit. Gleich nach dem Eintritt in die Medina wird es blau, aber noch sachte, nur angedeutet, die Farben durch Sonnenkraft schon deutlich ausgegraut. Die Steigerung folgt dann schnell und schneller.

Warum ist Chefchaouen blau? Die Mythen hinter der Farbe
Warum aber ist die Stadt so blau? So ganz genau weiß das niemand hier, es gibt einige Theorien. Die Tradition des Blaufärbens soll von jüdischen Bewohnern eingeführt worden sein, die die Farbe als Symbol für den Himmel und die Nähe zu Gott betrachteten. Auch gegen böse Gedanken soll das Blau schützen. Andere behaupten, nicht ganz Ernst gemeint, dass die blaue Farbe Mosquitos abschrecken solle. Wieder andere sagen, dass die blaue Farbe die Gassen kühle. Fakt ist, die blaue Farbe schafft etwas magisches, wunderschönes, einmaliges.




Mein grober Plan ist ein Zickzackkurs, von Tor zu Tor und so gehe ich einfach los, quere hin und her und lebe ins Blaue hinein. Die farbliche Komponente des Wohlseins nimmt schnell zu, das ist alles so wunderschön hier. Nur mal angenommen, man liesse das Blau weg, ganz weg, es wäre trotzdem schön, die engen Gassen, die Häuser mit Charakter, vor allem aber die Auslagen, die Kunst, die handwerklichen Dinge, die Menschen, ihr Lächeln, das ihr ist wirklich liebenswert. Immer wieder fallen hübsche Brunnen auf, kleinere in den Gassen, größere an den Plätzen, wie hier zum Beispiel am Place el Haouta.

Kaftane und Kleider hängen an Hauswänden
Vor mir läuft eine ältere Frau, trägt Eimer und Korb, es scheint schwer zu sein, was sie trägt, sie pausiert häufiger, ihre Kleidung ist bunt, ihr Kleid hat große Streifen, ihre Strümpfe sind blau, alles ist bunt hier, auch die Teppiche, die an den Hauswänden zur Schau gestellt werden, die geknüpften Körbe. Auch in Chaouen gibt es tiefer in der Medina einen eigenen Teilmarkt für Kleidung, hier hängen Kaftane, Kleider, wunderschöne Stoffe.

Drei Tore führen in die Medina
Apropos Stoffe. Innerhalb in der Medina, legen die Helfer für alle Lebenslagen eine erstaunliche Zurückhaltung an den Tag. Mich nervt hier niemand, dieses ständige Kommunizieren mit freundlichem Lächeln und deutlichen „Nein“ ist gar nicht nötig. Warum? Ganz ehrlich, ich glaube, weil noch komplette Nebensaison ist. Denn ohne Zweifel ist diese wunderschöne Stadt hier ein Touristenmagnet, ein Ort, den man in Marokko besucht haben muss, mit Selfie, mit Mitbringsel, mit Handel, für viele auch mit Haschisch. Das ist hier die blaue Lagune Marokkos, wunderschön und Magnet für Reisende.
Die Medina öffnet an drei Stellen ihre Tore, saugt die Menschen ins bunte Universum. Einfach mal Blaumachen ist hier Lebensmotto und Einladung zugleich. Unbedingt hin!

Praktische Tipps für Reisende:
- Beste Reisezeit: Frühling (April bis Juni) und Herbst (September bis November) sind ideal. Im Sommer kann es heiß werden, im Winter sind die Nächte sehr kühl.
- Anreise: Chefchaouen ist am einfachsten über Tetouan oder Tanger zu erreichen. Von beiden Städten fahren regelmäßig Busse und Taxis.
- Geld: Es gibt mehrere Geldautomaten in der Medina, doch es ist ratsam, genügend Bargeld mitzubringen.
- Kleidung: Da Chefchaouen eine eher konservative Stadt ist, empfiehlt es sich, die Schultern und Knie zu bedecken, besonders in der Medina.
- Unterkünfte gibt es für jedes Budget, vom einfachen Hostel mit Schlafsälen bis hin zu komfortablen Hotels und Riads
Zusätzliche Tipps für einen Rundgang durch die Medina
- Zeitplanung: Beginne früh am Morgen, um die ruhigeren Stunden in den Gassen zu genießen. Alternativ ist auch der späte Nachmittag ideal, um die Farben der goldenen Stunde einzufangen.
- Fotografieren: Viele Einheimische schätzen es nicht, fotografiert zu werden. Frage höflich um Erlaubnis, wenn Menschen im Bild sind.
- Schuhe: Trage bequeme, rutschfeste Schuhe, da die kopfsteingepflasterten Straßen oft uneben und teilweise steil sind.
- Pausen: Plane genügend Zeit für Pausen in den Cafés oder auf dem Place Outa el Hammam ein, um die Atmosphäre aufzusaugen.
Marokkanisches Fremdenverkehrsamt
visitmorocco.com
Offizielle Website des marokkanischen Tourismusministeriums mit Informationen zu Reisezielen, Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten in ganz Marokko, inklusive Chefchaouen.
CTM-Busgesellschaft
ctm.ma
Website der marokkanischen Busgesellschaft CTM mit Fahrplänen und Ticketbuchung. Verbindungen nach Chefchaouen von Tetouan, Tanger oder Casablanca.