Von Mario Vedder

Bilbao, Baskenland. Bilbao ist Essen, Weggehen, Freunde treffen, Bier trinken, Wein, Schinken, Fisch, Bacalao. Bilbao ist Plattenbau, Kultur, Baskenland. Diese Stadt ist so fürchterlich entspannend und dennoch so konträr, das bekommen die wenigsten Orte hin.
Hier gelingt es, und wie.

Blick auf die Puenta La Salve und das Guggenheim-Museum in Bilbao. Foto: Mario Vedder
Blick auf die Puenta La Salve und das Guggenheim-Museum in Bilbao. Foto: Mario Vedder

Baskenland-Roadtrip durch Spaniens wilden Norden

Bilbao ist die heimliche Hauptstadt des Baskenlandes und Bilbao ist Schlußpunkt und Höhepunkt meines kleinen Roadtrips durch eben jenes Baskenland in Nordspanien. Geheimtipp raunen die Reisefachleute und ja, absolut, hier sollte man mal gewesen sein. Ein ganz anderes Spanien ist das hier, grün, voller Wälder und satter Hügel und die Küste ist rau, felsig, die vielen Strände sind oft von steilen Klippen umrandet.

Regen im französischen und spanischen Baskenland

Ich denke an Schottland, die Normandie, die Bretagne. Aber nein, das hier ist das Baskenland. Es regnet hier viel häufiger als im restlichen Spanien und das geht auch an mir nicht vorbei. Es regnet in Strömen, dieses Wetter teilen sich das spanische und französische Baskenland, wie auch so manch andere wundervolle Eigenheit und politische Vergangenheit. Unabhängig im Geiste war man hier schon immer, ist man noch. Aber der Regen, nun ja.

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Biarritz im französischen Baskenland. Foto: Mario Vedder

Wind treibt den wilden Atlantik

Ankunft in Biarritz, das hübsche französische Seebad wird von einem Unwetter heimgesucht. Der Regen peitscht, Wind treibt den ohnehin wilden Atlantik zu noch mehr Eskapaden an. Selbst die hartgesottensten Surfer lassen ihr Boards im Bulli, zu heftige Unterströmung, keine sauberen Wellen, alles durchbrochen vom Wind. Und der Regen lässt nicht nach. Die Strandpromenade ist vorsichtshalber schon mit Sandsäcken gesichert.

Biarritz im französischen Baskenland. Foto: Mario Vedder
Biarritz im französischen Baskenland. Foto: Mario Vedder

Pintxos in San Sebastian

Ich will heute noch vom französischen ins spanische Baskenland, nach San Sebastian, Flanieren, die weltberühmte Küche genießen, am Strand in die Ferne schauen. In der Ferne sehe ich aktuell leider gar nichts ausser Regen, ebenso in der Nähe, erst Grau in Grau, dann Schwarz, es prasselt. Nun ja, essen kann man auch drinnen, und diese hier so typischen Pintxos schmecken überall.

Der Baskenland-Roadtrip von San Sebastian bis Bilbao im Video. Video, Material und Schnitt: Mario Vedder

Weißbrot mit Schinken, Käse oder Fisch

Tapas kann jeder in Spanien, im Baskenland isst man Pintxos: Kleine Scheiben Weißbrot, belegt mit allem, was schmeckt, oft zusammen gehalten von einem Holzspieß. Meistens gibt es Schinken, Käse, Anchovis, Fisch, Oliven, oder eine Paste aus Muscheln, sehr gerne und oft Bacalao (Stockfisch), oder einfach Gemüse, köstlich und günstig.

Typisch für das ganze Baskenland: Pintxos. Foto: Mario Vedder
Typisch für das ganze Baskenland: Pintxos. Foto: Mario Vedder

Roadtrip entlang der Küste

Trotz Unwetter war das ein perfekter Auftakt zum Roadtrip durch die autonome Region im Norden Spaniens. Mein Plan: eine Reise entlang der Küste, immer so nah wie es eben geht am Wasser, dazwischen Abstecher ins Hinterland. Die Strecke zwischen San Sebastian und Bilbao ist ein Traum von Roadtrip. Und gar nicht so weit in puren Kilometern, kann man in einem Tag machen, sollte man aber über mindestens drei oder mehr verteilen. Anhalten, schauen, genießen, plaudern essen, trinken, schlafen, weiterfahren.

Die Skulpturen „Peine del Viento“ in San Sebastian. Foto: Mario Vedder
Die Skulpturen „Peine del Viento“ in San Sebastian. Foto: Mario Vedder

Kunst am Meer: die „Peine del Viento“

Inzwischen ist sogar das Wetter gnädiger, kräftiger Wind vertreibt den Regen. Gleich nach dem Start in San Sebastian geht es zu den „Windkämmen“ – faszinierende Kunst am Meer. Hier am Ende der Bucht „La Concha“ stemmen sich die „Peine del Viento“ gegen die Gezeiten, trotzen Wind und Wellen und wirken so gar nicht fehl am Platz hier, scheinen schon immer Teil der natürlichen Kulisse gewesen zu sein.

Die Skulpturen „Peine del Viento“ in San Sebastian. Foto: Mario Vedder
Die Skulpturen „Peine del Viento“ in San Sebastian trotzen dem Atlantik. Foto: Mario Vedder

Skulpturen im Wind

Der Bildhauer Eduardo Chillida hat die Skulpturen geschaffen, übersetzt heißen die insgesamt drei Stahlfiguren „Kamm des Windes“, sie sind fest im Felsen verankert, schaffen hier ein magisches Fleckchen Erde. Es geht weiter Richtung Westen, immer wieder mit wahnsinnig schönen Ausblicken auf die Steilküste.

Unterhalb des alten Städtchens Getaria führt die Strasse fast immer direkt entlang der Küste. Foto: Mario Vedder
Unterhalb des alten Städtchens Getaria führt die Straße fast immer direkt entlang der Küste. Foto: Mario Vedder

Fahrt entlang der Bucht von Biskaya

Ich fahre entlang der N-634, Richtung Getaria, folge der Küstenlinie in der Bucht von Biskaya. Die Straße windet sich entlang der Felsen, ist oft sehr kurvig, aber gut zu fahren, manchmal führt sie etwas mehr durchs Hinterland, durch grüne Hügel. Schafe, Pferde und häufiger auch Esel weiden hier, den Blick auf die Berge läßt das Wetter nur selten zu, aber wenn, dann ist es wunderschön. Wie hier zum Beispiel an Kilometer 26, Wolken hängen über Zumaia, für wenige Minuten blitzt sogar die Sonne durch.

Die N-634 ist ein Traum von Roadtrip. Foto: Mario Vedder
Die N-634 ist ein Traum von Roadtrip. Foto: Mario Vedder

Enge Gassen in Getaria

Ein kurzer Stadtbummel in Getaria, kleine enge Gassen in der Altstadt, wunderschön. Ein paar Boutiquen, Lädchen, Restaurants, auf den Straßen wird gegrillter Fisch angeboten, eigentlich. Ok, die Grills sind abgedeckt und es ist Nebensaison, aktuell versucht nur ein Grillmeister sein Glück, der Regen läßt nicht mehr zu, die Kundschaft flüchtet ins Trockene, ich auch. Es regnet und regnet. Trotzdem sind die Wellen am Strand Seelenbalsam. Davon will ich mehr.

Surfer-Mekka Mundaka

Weiter Richtung Deba, Lekeitio und Bermeo. Ein Pflichtstop für alle Surfer sollte Mundaka sein, das hübsche kleine Hafenstädtchen hat große Wellen, riesige sogar, bis zu sechs Meter hoch und 400 Meter weit, das ist extrem und selten. Allerdings sind die Wellen hier nicht ganz so beständig und planbar, trotzdem ist das hier einer der besten Surfspots der Welt, mit der besten Links-Welle  Europas. Das Wissen um die Wellen hilft, denn aktuell sind sie nicht da, die Surfer marschieren mit ihren Boards durch die Stadt, Wellen gibt es vielleicht wieder morgen.

Die mystische Klosterinsel Gaztelugatxe. Foto: Mario Vedder
Die mystische Klosterinsel Gaztelugatxe. Foto: Mario Vedder

Bekannt aus „Game of Thrones“

Übernachtung am Strand in der Nähe von Plentzia, früher Aufbruch Richtung Gaztelugatxe, die alte Klosterinsel fasziniert schon von Weitem, 237 Treppenstufen führen zu einer kleinen Einsiedelei auf dem höchsten Punkt der Insel, früher war hier ein Kloster, jetzt wird nur noch eine kleine Kapelle genutzt. Man sollte unbedingt in der Hauptsaison vorab ein Ticket buchen und früh da sein. Die Insel ist beliebt und spätestens seit der prominenten Verfilmung in „Game of Thrones“ auch weltweit bekannt.

Sehenswertes Vitoria-Gasteiz

Abstecher ins Hinterland fahre ich meistens spontan, ganz bewußt aber steuere ich Vitoria-Gasteiz an. Das ist immerhin die Hauptstadt des Baskenlandes, zumindest verwaltungstechnisch, aber es ist auch sehenswert, die Altstadt sehr schön, die alten Stadtmauern imposant, außerdem ist Vitoria-Gasteiz recht grün und übersäht mit kleineren Kunstprojekten und Skulpturen im öffentlichen Raum. Ganz hübsch, aber ein halber Tag reicht hier, rund um die Altstadt ist es nämlich ziemlich zweckmäßig zugebaut.

Nebenstrecke führt durch Nationalpark

Eine wirklich hübsche Route führt von Vitoria-Gasteiz über die B-623 nach Durango und weiter Richtung Bilbao. Die Nebenstrecke führt durch die Berge und durch den Nationalpark „Parque Natural de Urkiola“, durch hügelige, teils gebirgige Landschaft, entlang von Seen, streift den Naturpark Gorbeia. Das Baskenland ist so grün und beglückt durch wunderschöne Natur, da gerät die Fahrt Richtung Bilbao auf der Schlußetappe fast zum Kulturschock.

Unterwegs in Bilbao. Foto: Mario Vedder
Unterwegs in Bilbao. Foto: Mario Vedder

Bilbao verzaubert auf den 2. Blick

Industriebrache kündigt die Stadt an, Lagerhallen, dann mehr und mehr Wohnsilos, Baustil Platte, zuerst meistens farblos, dann immer bunter. Bilbao hat wahrlich kein schönes Entrée, aber einen schönen Kern, eine Altstadt, ein Melange an wild kombinierten Baustilen, die vielleicht nicht auf den ersten, aber mindestens auf den zweiten Blick verzaubert.

Buntes Bilbao. Foto: Mario Vedder
Buntes Bilbao. Foto: Mario Vedder

Guggenheim Museum überstrahlt Bilbao

Zum Abschluß meines Roadtrips durch das Baskenland nun also Bilbao. Allein das Guggenheim Museum überstrahlt die Stadt mit seiner futuristischen Architektur. Das Museum für moderne Kunst liegt direkt am Fluss Nervion, am Ria de Bilbao, ziemlich zentral mitten in Bilbao, direkt daneben: die Puenta La Salve, die riesige Autobrücke ist ein eigenes Kunstwerk, mit roten Pylonen als Kontrast zum silbergrauen Titanblech des Museums.

Spektakuläre Architektur in Bilbao

Die Architektur des Museums ist spektakulär, der Baustil dekonstruktivistisch. Ich finde es eher inspirierend und konstruktiv, das Gebäude zu umkreisen, die riesigen Blechschichtungen von der Brücke aus zu sehen, die schimmernden Facetten aufzunehmen.

Publikumsmagnet Guggenheim

Das Guggenheim-Museum ist ohne Zweifel die bedeutendste Sehenswürdigkeit der Stadt, jedes Jahr kommen rund eine Millionen Besucher, 1997 wurde das von Stararchitekt Frank O. Gehry entworfene Museum eröffnet, seitdem hat sich im Viertel rundherum einiges geändert, Cafès, Bars, Boutiquen machten auf, manche Ortsansässige sagen, das Gesicht Bilbaos habe sich fundamental geändert, zum positiven wohlgemerkt.

Buntes Häuserensemble in Bilbao. Foto: Mario Vedder
Buntes Häuserensemble in Bilbao. Foto: Mario Vedder
Kunst rettet die Stadt Bilbao vor Niedergang

Es stimmt schon, ohne das Guggenheim-Museum wäre Bilbao wohl weiter den stillen und schleichenden Tod wie so vieler überalterter Industriestädte gestorben. Bilbao war lange Zeit die wichtigste Hafenstadt im Baskenland, hier wurde Stahl umgeschlagen, es gab Kohle und Werften. Und bald dann den Niedergang, die alten Industriewaren wurden jetzt woanders auf der Welt produziert, billiger, moderner. Die lokalen Arbeiter in den Fabriken, die Schiffsbauer in den Werften brauchte niemand mehr.

Stararchitekt Frank O. Gehry

Dann kam die Kunst. Die Guggenheim Foundation suchte in Europa einen Standort für ein neues Museum, die Politiker in Bilbao wollten das unbedingt haben, die Bevölkerung wollte lieber eine Modernisierung von veralteten Industrieanlagen. Am Ende siegte die Kunst und das auch wegen des genialen Architekten Frank O. Gehry, der mit einem wellenförmigen, irgendwie verschachtelten und gestapelten riesigen, an einen Schiffsrumpf erinnernden Gebilde ohne irgendeine klassische Form ein Kunstobjekt an sich geschaffen hat.

Viele der Häuserfassaden in Bilbao sind bunt angestrichen. Foto: Mario Vedder
Viele der Häuserfassaden in Bilbao sind bunt angestrichen. Foto: Mario Vedder
Neues Leben dank Guggenheim

Die Kunst hauchte Bilbao neues Leben ein und das zu genießen fällt hier absolut nicht schwer. Ich bummelte entlang des Ria Bilbao, stehe vor und unter der Skulptur „Maman“ von Louise Bourgeois, Jeff Koons Hundeskulptur „Puppy“ streckt sich zum Himmel, der Vollmond reiht sich in glänzenden Kugeln der Skulptur „Tall Tree & The Eye“ von Anish Kapoor ein.

Die Zubizuri-Brücke, ein Fussgängerüberweg über den Fluss. Foto: Mario Vedder
Die Zubizuri-Brücke, ein Fussgängerüberweg über den Fluss. Foto: Mario Vedder
Über die Zubizuri-Brücke schlendern

Genug der Kunst, ich schlendere Richtung Altstadt, natürlich nicht ohne ein weiteres architektonisches Highlight zu sehen, zu begehen, zu bewundern: die Zubizuri-Brücke, einen seltsam in sich gedrehten Fussgänger-Überweg, entworfen von einem weiteren Star-Architekten, Santiago Calatrava. Der ursprünglich gläserne Boden der weißen, nur von einem Bogen gehaltenen, geschwungenen Brücke wurde inzwischen mit Kunststoff überklebt, zu rutschig war das ursprüngliche Werk im regnerischen Baskenland, umstritten ist die Brücke noch heute bei den Einheimischen, architektonisch auf jeden Fall ein Highlight.

Eine baskische Flagge in der Altstadt von Bilbao, im Hintergrund: die Kathedrale. Foto: Mario Vedder
Eine baskische Flagge in der Altstadt von Bilbao, im Hintergrund: die Kathedrale. Foto: Mario Vedder
Bummeln in der Altstadt

Und nur für‘s Protokoll: es gibt noch eine Menge mehr an Top-Architektur in Bilbao, um vielleicht noch einen weiteren Namen zu nennen: Sir Norman Foster hat die Eingänge zu den U-Bahnhöfen entworfen. Jetzt aber auf in die Altstadt, die Casco Viejo wartet. Die kleinen Gassen sind wie gemacht zum Schlendern. Kleine Ateliers, Minilädchen mit Bonbons und Schokolade, Boutiquen, ein Modegeschäft für baskische Trachten, ein wild umrankter Blumenladen. Und immer wieder Kneipen, Tavernen, Restaurants. Hier wird die Pintxos Kultur gelebt. Und nebenbei lässt es sich auch wunderbar bummeln.

Unterwegs in Bilbaos Altstadt. Foto: Mario Vedder
Unterwegs in Bilbaos Altstadt. Foto: Mario Vedder
Sieben Straßen in der Altstadt

Im Jahr 1300 wurden die ersten Häuser der Altstadt Bilbaos errichtet, ganze drei Straßen gab es, erst im 15. Jahrhundert kamen vier weitere hinzu, diese sieben stehen für den Namen der Altstadt „Siete Calles“. Am Verlauf der alten Straßen hat sich bis heute nichts verändert. Ich will zur Markthalle „Mercado de la Ribera“, hier müsste noch bis zum frühen Nachmittag Betrieb sein. Und tatsächlich, die Hallen sind voll, Fisch wird frisch zerlegt, es gibt Schinken, Meeresfrüchte, Obst, Gemüse.

Die Markthalle „Mercado de la Ribera“
Die größte überdachte Markthalle Europas

An diesem Ort fand schon im Mittelalter ein Markt statt, eine Markthalle wurde aber erst im 19. Jahrhundert errichtet, das aktuelle Gebäude direkt am Fluss wurde 1929 eingeweiht, Art-Déco-Elemente, das ganze im Stile des Rationalismus, natürlich steckt auch hier ein ambitionierter Architekt dahinter – Pedro Ispizua war es bei dieser Halle, der größten überdachten Markthalle Europas. Auf mehreren Ebenen wird gehandelt und gefeilscht, ich handle auch und mache erstmal Pause bei hervorragenden Pintxos, denn auch das geht ganz gut hier im Markt, Probieren, Essen und Trinken, Genießen.

In der Markthalle von Bilbao wird Fisch frisch zerlegt und filetriert. Foto: Mario Vedder
In der Markthalle von Bilbao wird der Fisch stets frisch zerlegt. Foto: Mario Vedder
Kleine Läden in der Altstadt

Ich schlenderte weiter, die Altstadt ist nicht sonderlich groß, aber schön und spannend, die Läden klein und individuell, einige größere Plätze gibt es. Unweit der Kathedrale spielt ein Gitarrenspieler traurige Weisen, obwohl das Flanieren hier gegenteilige Lieder verdient hätte. Die Kathedrale (Catedral de Santiago Apóstol) wurde ab dem 14. Jahrhundert im gotischen und Renaissance-Stil erbaut, bekam dann aber im 19. Jahrhundert eine neugotische Fassade, 1983 wurde sie vollständig restauriert.

Hunde sind hier Löwen

Ich mache Fotos vom Hunde-Brunnen (Fuente del Perro), und ja, es stimmt, das sind eindeutig Löwen am Brunnen, der Name ist irreführend, und scheinbar niemand weiß, warum der Brunnen sich so nennt. Das Arriaga-Theater sehe ich, pausiere am Platz „Plaza Nueva“ und schließe den Abend mit einem erneuten Bummel zum Guggenheim-Museum entlang des Flusses.

Die älteste Schwebebrücke der Welt in Portugalete. Foto: Mario Vedder
Die älteste Schwebebrücke der Welt in Portugalete. Foto: Mario Vedder
Die älteste Schwebebrücke der Welt

15 Kilometer weiter flußabwärts in Portugalete steht übrigens ein weiteres kurioses Bauwerk, eine Schwebebrücke, die älteste der Welt, eröffnet 1893. Die 45 Meter hohe Stahlkonstruktion ist täglich in Betrieb, eine Art Gondel pendelt an Seilen hängend zwischen den Ufern an der Flussmündung, transportiert sogar Fahrzeuge.

Apropos Fahrzeuge. Das Baskenland ist perfekt für einen Roadtrip, egal ob per Auto, Camper oder Motorrad. Die Küste ist wild, voller steiler Klippen, immer wieder unterbrochen von tollen Stränden.

Die grüne Küste im Baskenland. Foto: Mario Vedder
Die grüne Küste im Baskenland. Foto: Mario Vedder
Grünes, hügeliges Baskenland

Das Baskenland ist grüner als der Rest Spaniens, hügelig und bisweilen auch einsam. Die Städte San Sebastian und Bilbao sind ein absolutes Muss auf einem Roadtrip durch‘s Baskenland, Vitoria im Hinterland sollte auch noch drin sein, und natürlich das angrenzende französische Baskenland mit dem alles überstrahlenden Seebad Biarritz. Und das beste ist: hier im Norden Spaniens ist es nicht so voll wie an den touristischen Hotspots im Rest des Landes, irgendwie wirkt alles gemütlicher, authentischer, natürlicher.

Authentisch und nah dran

Ein Roadtrip durch‘s Baskenland ist näher an den Einheimischen, dichter am Leben, weniger touristisch. Das hier ist noch echt und tatsächlich immer noch ein Geheimtipp. Meine Route führte mich von Biarritz über San Sebastian nach Bilbao, die Strecke ging immer so dicht wie möglich am Meer entlang, an der Bucht von Biskaya, ein zweiter Teil der Tour führte dann durch‘s Hinterland nach Vitoria-Gasteiz und wieder zurück nach Bilbao.

Immer am Meer entlang

Die schönsten Streckenabschnitte am Meer gibt es entlang der N-634, dann weiter auf der GI-638/633 und BI-3438. Die grobe Richtung führt entlang der Orte San Sebastian, Zarautz, Getaria, Zumaia, Deba, Lekeitio, Mundaka, Bermeo, Gaztelugatxe, Bakio, Plentzia, Bilbao, Vitoria-Gasteiz und via Bilbao wieder zurück Richtung San Sebastian.

Sonne und Wolken über San Sebastian. Foto: Mario Vedder
Sonne und Wolken über San Sebastian. Foto: Mario Vedder

Hier sind einige grundlegende Reiseinformationen zum Baskenland, einschließlich einiger nützlicher Internetadressen:

Lage:

Das Baskenland erstreckt sich über Teile des nordöstlichen Spaniens (Autonome Gemeinschaft des Baskenlandes) und des südwestlichen Frankreichs (Region Nouvelle-Aquitaine).

Hauptstädte:

Spanisches Baskenland: Vitoria-Gasteiz

Französisches Baskenland: Bayonne, Biarritz

Sehenswerte Städte:

San Sebastián (Donostia):

Bekannt für seine Strände, kulinarische Szene und das internationale Filmfestival.

Bilbao:

Heimat des Guggenheim-Museums und einer modernen Architektur.

Vitoria-Gasteiz:

Historische Altstadt, Kathedrale von Santa María, und der Naturpark Gorbeia.

Französisches Baskenland:

Städte wie Bayonne, Biarritz und Saint-Jean-de-Luz mit ihren Stränden und charmanten Altstädten.

Das aufgewühlte Meer vor Biarritz. Foto: Mario Vedder
Das aufgewühlte Meer vor Biarritz. Foto: Mario Vedder

Verkehr:

Internationale Flughäfen: Bilbao, San Sebastián, Biarritz.

Gut ausgebautes Straßennetz und öffentlicher Verkehr.

Essen:

Probieren Sie Pintxos (baskische Tapas), Bacalao (Stockfisch) und regionale Weine wie Txakoli.

Internetadressen:

www.tourismus.euskadi.eus/de/

www.en-pays-basque.fr

Verkehrsverbindungen:

www.bilbao-airport.net/

www.aena.es/es/aeropuerto-san-sebastian/index.html

www.biarritz.aeroport.fr/en

Städte:

www.sansebastianturismo.com/

www.guggenheim-bilbao.eus/

www.bilbaoturismo.net/BilbaoTurismo/en/tourists

www.tourisme.bayonne.fr/

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